So viel mehr als bloß ein "Superstar"... Ein Jahr Daniel Schuhmacher...

"Meine Amtszeit ist vorbei", schrieb Daniel Schuhmacher heute auf Facebook und dankte allen Fans für ihre Unterstützung, viel kommentiert von den Facebookern, die alle gerührt ihr Daniel-Treuegelübde noch einmal erneuerten.


Ja, Daniels Zeit als "amtierender DSDS-Sieger" oder "amtierender Superstar" endet heute. Ab irgendwann heute am späten Abend trägt ein anderer diesen Titel. Wer immer es sein wird, man kann ihm nur wünschen, dass er damit glücklich wird. Die Chance, dass es so sein wird, war wohl niemals so klein wie in diesem Jahr.


Ein bisschen sentimental darf man natürlich kurz mal werden. Den Moment, als vor nicht ganz einem Jahr Marco Schreyl "Daniel Schuhmacher!!!!" als Sieger verkündete, wird kein Fan je vergessen. Oder den, als Daniel mitten im Siegestaumel die unterlegene Sarah Kreuz für den Siegersong noch einmal auf die Bühne holte. "Er hat keine 'personality', er hat Persönlichkeit", schrieb "DIE WELT" damals zu dieser großen Geste.


©RTL


Großartiger Start. Was danach kam, ist eine Medaille mit zwei Seiten. Auf der einen Seite die Chance, sich fast von heute auf morgen im Musik-Business zu platzieren... auf der anderen Seite der "Casting-Stempel", der so vieles verhindert oder erschwert: Radio-Airplay, Fernsehauftritte, das Ernstgenommenwerden durch die Medien. 


"Ich betrachte mich als Newcomer", sagte Daniel kürzlich in einem Interview. Die vernünftigste Einstellung, die man in seiner Situation haben kann. So fulminant sein Start als Musiker war, so heftig hätte der Absturz werden können, hätte er sich größenwahnsinnig wirklich als "Superstar" betrachtet und sich auf seinen Lorbeeren ausgeruht. Das hat er nie getan, sondern von Anfang an gekämpft, um seine Fans, um Anerkennung, um gute Songs. Und er wusste von Anfang an, dass er nur durch harte Arbeit im Business bleiben kann.


"Der Basisarbeiter" ist ein aktueller Artikel über ihn und DSDS auf www.spiegel-online.de überschrieben. "Er lässt sich drücken, fotografieren, geduldig und gut gelaunt. Eine Dreiviertelstunde lang" steht da über eine seiner Autogrammstunden, und weiter: "Es ist nicht klar, ob sich Schuhmacher sein Leben als "Superstar" so vorgestellt hat, als er vor einem Jahr von den RTL-Zuschauern zum Gewinner der sechsten "DSDS"-Staffel gewählt wurde. Aber genau so funktioniert die Arbeit an einer Karriere, die vor einem Millionenpublikum im Fernsehen begonnen hat - und später, wenn die Zuschauer schon wieder mit neuen Kandidaten zittern, ganz viel Basisarbeit im Einkaufszentrum braucht, um nicht ins Leere zu laufen." Gut beobachtet. Und Daniel, der Realist, ist sich nicht zu schade, solche Basisarbeit zu erledigen. Er ist eben nicht abgehoben und größenwahnsinnig geworden wie so viele andere nach ihrem ersten Nummer-1-Hit.


© Volker Neumüller


Ab heute wird Daniel endgültig in die Freiheit entlassen. Der Casting-Stempel verblasst wieder ein bisschen mehr, RTL hat ein neues Produkt auf dem Markt. Ab heute kann Daniel noch ein bisschen befreiter in die Zukunft blicken. Und völlig unbefangen im DSDS-Publikum ansitzen und sich einfach die Show ansehen. Wahrscheinlich ist es wie eine Last, die von den Schultern fällt, auch wenn vielleicht ein kleiner Stich im Herzen bleibt.


Und ab morgen gehts ganz normal weiter - nicht mehr als "amtierender 'Superstar' ", sondern als ganz normaler Musiker, der eine große Karriere vor sich hat...

Tidak ada komentar:

Posting Komentar