Jae, Paris, 31.01.11


Konzert: Jae

Ort: L'Espace B, Paris
Datum: 31.01.11
Zuschauer: um die 30


Eigentlich wollte ich heute zur Black Session von Iron & Wine, aber die junge Holländerin Jessica Sligter alisa Jae schaute mich beim heutigen Soundcheck im Espace B so treuherzig an, daß ich einfach nicht nein sagen konnte. "Wouldn't you like to come to my show tonight, Oliver? That would be really great!"

So kam es, daß ich den ganzen Tag mit Jessica und ihrem musikalischen Partner Viljam Nybacka verbrachte. Erst sah ich ihnen beim Soundcheck zu und bekam mit, wie perfektionistisch sie dabei vorgingen (" a bit more vocals on the monitor please", "a bit less guitar", etc.), dann zogen wir zusammen weiter in ein uriges Restaurant, das mit deftigen Portionen aus der Region Sud -Ouest aufwarten konnte. Es lag ganz am anderen Ende der Metrolinie, so daß wir insgesamt 22 (!) U-Bahnstationen zurücklegen mussten, um dort anzukommen. Auch im Zug gingen sie noch einmal gedanklich die Abläufe durch und diskutierten leidenschaftlich, wie man diesen und jenen Part zu interpretieren habe. Musiker eben.

Vor dem Restaurant angekommen, standen wir dann eine Weile in der Schweinekälte, denn drinnen waren alle Tische von studentischem Publikum bevölkert. Der Keller flitzte mit riesigen Portionen durch den engen Raum und empfahl uns, eine halbe Stunde zu warten. Wir froren uns draußen den Arsch ab, fanden es später drinnen aber um so gemütlicher. Ein süffiger Roter sorgte für rosige Wangen und öffnete den Magen für die üppigen Teller, die wir serviert bekamen. Jessica nahm übrigens Confit de Canard, das kannte sie aus Holland nicht, aber es mundete ihr. Kurze Zeit später stieß auch eine amerikanische Freundin hinzu, die als Berufsbezeichnung spannenderweise "Malerin" angab. Sie hatte ein unverschämt charmantes Lächeln und erzählte, daß sie in Japan aufgewachsen sei. In dieser netten Runde, an unserem Tisch saß auch Philippe, der Sänger von GeneralBye Bye, fühlte ich mich pudelwohl. Nicht dran zu denken, mich nach dem Essen aus dem Staub zu machen und Richtung Maison Radio de France zur Black Session von Iron & Wine aufzubrechen. Zumal ich ohnehin schon zu spät dran gewesen wäre. Wir hatten uns so angeregt unterhalten, daß Jae und Viljam fast zu spät zu ihrer eigenen Show gekommen wären. Viljam (30) erzählte ein wenig von seiner Heimat Finnland, aber auch von Oslo und der dortigen Musikszene und Jessica (27) bekannte, daß sie drei Jahre nach Oslo gegangen sei, weil sie die den Vibe in Amsterdam nicht als inspirierend empfunden hätte. In der U-Bahn auf dem Weg zum Espace B quatschten wir weiter und waren von dem Wein schon ein wenig angetüdelt. Die Ente lag Jessica noch schwer im Magen, aber das konnte nicht als Ausrede dienen, sie musste jetzt ran, raus auf die Bühne, zeigen, was in ihr steckt!

Es war bereits gegen 22 Uhr, als Jessica und Viljam die Bühne erklommen. Zwei französische Vorgruppen waren bereits mit ihrem Programm durch. Jae spielte Lieder, die sie schon am Vortag bei der Oliver Peel Session zum Besten gegeben hatte. Hier und heute klang das Ganze aber ein wenig anders, weil nicht akustisch, sondern elektrisch und mit mehr Lautstärke gespielt wurde. Schon früh kam ein absolutes Highlight. Jim's Place konnte fast mit beatlesker Melodieseligkeit aufwarten und im ohrwurmigen und herzenserwärmenden Refrain ging es um Everlasting Love und Everlasting Hope, Schön! Jae's liebliche Stimme hatte ein wenig Feedback und schwebte wie im Kirchenchor durch den Raum. Ihr Gesang war Balsam für die Seele, er war so friedvoll, zärtlich, Ruhe und Hoffnung spendend. Ein Genuß. Bei In The Garden hatte auch Viljam einen längeren Vocalpart und sein dunkles Organ harmonierte wunderbar mit der Stimme von Jessica. Sein Gitarrenspiel erinnerte mich zuweilen an Nick Drake und bezauberte mich außerordentlich.

Stilistisch wird Jae teilweise wie die Norwegerin Hanne Hukkelberg unter Jazz verortet und wenn man die betörende Ballade I Still Owe The Morning hört, weiß man, daß dies nicht ohne Grund geschieht. Ansonsten ist Jae aber gar nicht so leicht zu kategorisieren, die Zeitschrift Uncut sprach kürzlich in seinem 4 Sterne Rating (!) von "Soft Psychedelic Folk" und verglich sie sogr seltsamerwiese mit Morrissey. Ich würde hingegen eher Rockettothesky, Olöf Arnalds, Laura Gibson, Sharron van Etten und eben Hanne Hukelberg als Referenzen nennen. Festzuhalten ist auf jeden Fall die experimentelle Note, die Jae ihrer Musik bisweilen verleiht, wenn sie beispielsweise ein Gedicht (The Egg) rezitiert, eine Pause von 30 Sekunden einlegt (bei dem bezaubernden Red Around The Eyes nach der Textzeile: "Now I have to pause a bit") oder aber (zum Amüsement des Publikums) krächzige Laute von sich gibt. Noch avantgardistischer ist ihr anderes Projekt Sacred Harp, mit dem Jessica im März nach Paris zurückkommen wird. Ich werde wieder dabei sein, einem solchen Talent wie Fräulein Sligter weiche ich einfach nicht von der Seite!

Setlist Jae, Espace B, Paris:

01: Gentle Friend
02: Over, The White Snow
03: Jim's Place
04: Red Around The Eyes
05: They Said
06: The Egg
07: Shots
08: The Garden
09: I Still Owe

Jæ (preview) | Take Away Show from La Blogotheque on Vimeo.


http://vimeo.com/19293877


Jae, Paris, 31.01.11


Konzert: Jae

Ort: L'Espace B, Paris
Datum: 31.01.11
Zuschauer: um die 30


Eigentlich wollte ich heute zur Black Session von Iron & Wine, aber die junge Holländerin Jessica Sligter alisa Jae schaute mich beim heutigen Soundcheck im Espace B so treuherzig an, daß ich einfach nicht nein sagen konnte. "Wouldn't you like to come to my show tonight, Oliver? That would be really great!"

So kam es, daß ich den ganzen Tag mit Jessica und ihrem musikalischen Partner Viljam Nybacka verbrachte. Erst sah ich ihnen beim Soundcheck zu und bekam mit, wie perfektionistisch sie dabei vorgingen (" a bit more vocals on the monitor please", "a bit less guitar", etc.), dann zogen wir zusammen weiter in ein uriges Restaurant, das mit deftigen Portionen aus der Region Sud -Ouest aufwarten konnte. Es lag ganz am anderen Ende der Metrolinie, so daß wir insgesamt 22 (!) U-Bahnstationen zurücklegen mussten, um dort anzukommen. Auch im Zug gingen sie noch einmal gedanklich die Abläufe durch und diskutierten leidenschaftlich, wie man diesen und jenen Part zu interpretieren habe. Musiker eben.

Vor dem Restaurant angekommen, standen wir dann eine Weile in der Schweinekälte, denn drinnen waren alle Tische von studentischem Publikum bevölkert. Der Keller flitzte mit riesigen Portionen durch den engen Raum und empfahl uns, eine halbe Stunde zu warten. Wir froren uns draußen den Arsch ab, fanden es später drinnen aber um so gemütlicher. Ein süffiger Roter sorgte für rosige Wangen und öffnete den Magen für die üppigen Teller, die wir serviert bekamen. Jessica nahm übrigens Confit de Canard, das kannte sie aus Holland nicht, aber es mundete ihr. Kurze Zeit später stieß auch eine amerikanische Freundin hinzu, die als Berufsbezeichnung spannenderweise "Malerin" angab. Sie hatte ein unverschämt charmantes Lächeln und erzählte, daß sie in Japan aufgewachsen sei. In dieser netten Runde, an unserem Tisch saß auch Philippe, der Sänger von GeneralBye Bye, fühlte ich mich pudelwohl. Nicht dran zu denken, mich nach dem Essen aus dem Staub zu machen und Richtung Maison Radio de France zur Black Session von Iron & Wine aufzubrechen. Zumal ich ohnehin schon zu spät dran gewesen wäre. Wir hatten uns so angeregt unterhalten, daß Jae und Viljam fast zu spät zu ihrer eigenen Show gekommen wären. Viljam (30) erzählte ein wenig von seiner Heimat Finnland, aber auch von Oslo und der dortigen Musikszene und Jessica (27) bekannte, daß sie drei Jahre nach Oslo gegangen sei, weil sie die den Vibe in Amsterdam nicht als inspirierend empfunden hätte. In der U-Bahn auf dem Weg zum Espace B quatschten wir weiter und waren von dem Wein schon ein wenig angetüdelt. Die Ente lag Jessica noch schwer im Magen, aber das konnte nicht als Ausrede dienen, sie musste jetzt ran, raus auf die Bühne, zeigen, was in ihr steckt!

Es war bereits gegen 22 Uhr, als Jessica und Viljam die Bühne erklommen. Zwei französische Vorgruppen waren bereits mit ihrem Programm durch. Jae spielte Lieder, die sie schon am Vortag bei der Oliver Peel Session zum Besten gegeben hatte. Hier und heute klang das Ganze aber ein wenig anders, weil nicht akustisch, sondern elektrisch und mit mehr Lautstärke gespielt wurde. Schon früh kam ein absolutes Highlight. Jim's Place konnte fast mit beatlesker Melodieseligkeit aufwarten und im ohrwurmigen und herzenserwärmenden Refrain ging es um Everlasting Love und Everlasting Hope, Schön! Jae's liebliche Stimme hatte ein wenig Feedback und schwebte wie im Kirchenchor durch den Raum. Ihr Gesang war Balsam für die Seele, er war so friedvoll, zärtlich, Ruhe und Hoffnung spendend. Ein Genuß. Bei In The Garden hatte auch Viljam einen längeren Vocalpart und sein dunkles Organ harmonierte wunderbar mit der Stimme von Jessica. Sein Gitarrenspiel erinnerte mich zuweilen an Nick Drake und bezauberte mich außerordentlich.

Stilistisch wird Jae teilweise wie die Norwegerin Hanne Hukkelberg unter Jazz verortet und wenn man die betörende Ballade I Still Owe The Morning hört, weiß man, daß dies nicht ohne Grund geschieht. Ansonsten ist Jae aber gar nicht so leicht zu kategorisieren, die Zeitschrift Uncut sprach kürzlich in seinem 4 Sterne Rating (!) von "Soft Psychedelic Folk" und verglich sie sogr seltsamerwiese mit Morrissey. Ich würde hingegen eher Rockettothesky, Olöf Arnalds, Laura Gibson, Sharron van Etten und eben Hanne Hukelberg als Referenzen nennen. Festzuhalten ist auf jeden Fall die experimentelle Note, die Jae ihrer Musik bisweilen verleiht, wenn sie beispielsweise ein Gedicht (The Egg) rezitiert, eine Pause von 30 Sekunden einlegt (bei dem bezaubernden Red Around The Eyes nach der Textzeile: "Now I have to pause a bit") oder aber (zum Amüsement des Publikums) krächzige Laute von sich gibt. Noch avantgardistischer ist ihr anderes Projekt Sacred Harp, mit dem Jessica im März nach Paris zurückkommen wird. Ich werde wieder dabei sein, einem solchen Talent wie Fräulein Sligter weiche ich einfach nicht von der Seite!

Setlist Jae, Espace B, Paris:

01: Gentle Friend
02: Over, The White Snow
03: Jim's Place
04: Red Around The Eyes
05: They Said
06: The Egg
07: Shots
08: The Garden
09: I Still Owe

Jæ (preview) | Take Away Show from La Blogotheque on Vimeo.


http://vimeo.com/19293877


Mixed up monday (51)

http://iloveblackgirls.tumblr.com/post/2517397601
Puh. Die 15 Jahre Root Down-Feier vom vergangenen Samstagabend auf Sonntagfrüh hat meinen Wach-/Schlafrhythmus ganz schön verschoben. Vielleicht werde ich an anderer Stelle noch einmal kurz auf diesen Abend eingehen. Um dennoch einen wenn auch nur kleinen Rest an geregelter Tageseinteilung zu erhalten, hier noch ganz schnell ein paar Mixtapes auf die Hand, äh, das Ohr.


Der Franzose DJ Léandre war über's Wochenende wieder einmal sehr fleissig. Wer seine zuvor veröffentlichten Mixtapes bereits gehört hat, weiss, dass er ein hohes Traditionsbewusstsein und seinen House und Techno gerne klassisch zubereitet hat. Tip!

[]IR0iT by Leandre Dj


Die Freiburger Jungs vom Strange Life Club haben in der letzten Woche auch ein gutes Dutzend Platten zusammengeschmissen, und daraus ein schönes Demo-Tape für ihre Veranstaltung erstellt. Diese findet - wie dieser Tage schon einmal erwähnt - am Freitag, den 11. März 2011 im White Rabbit Club statt. Don't miss - weder das Event, noch den Mix, um den es hier eigentlich geht:

Strange Life Club Dj Team Mix by Dj Uncut aka Hubatsch


Moritz Glashauser, Guest Mixer im abgelaufenen Jahr, hat über das letzte Wochenende sich daran gemacht, die Untiefen von Dubtechno bis House auszuloten. Meiner Ansicht nach navigiert er sehr stilsicher durch diese dunklen Soundwelten. Aber überzeugt euch selbst:

Purposeless Journey by Moritz Glashauser


Ein weiterer Guest Mixer, Marlon Beatt hat vor schon viel längerer Zeit einen Mix zusammengestellt, der sich doch sehr stark an "Tha D" orientiert. Und da wir heute so'ne Art "Ehemaligen-Runde" mit Guest Mixern der letzten Jahre feiern, gehört sein Tape mit dazu:

"Detroit Beatdown" by Marlon Beatt by Marlon Beatt


Deswegen als nächstes auch Victor Aguinaga alias Chicagodeep. Seine Sets sind unbestritten "award winning", eine Fundgrube für Jäger und Sammler verlorener Schätze aus Chicago oder Detroit. Dig it!

Lost Mixtape by chicagodeep


Auf ein neues Mixtape von Späk hatte ich ehrlich gesagt gehofft. Als ich am Sonntag(nach)mittag wieder einigermassen gerade aus schauen konnte, fand ich auf seiner Soundcloud auch ein neues Set. "shut up when you're talking with me (and sleep with me)...". Ach ja...!

shut up when you're talking with me (and sleep with me)...mix by späk by späk


Für roof.fm war es dieses Mal der Züricher Demetrio Giannice, der in einem kurzen Interview Rede und Antwort stand und einen Podcast abgeliefert, den ich einmal mit den Worten shit-hot auf den Punkt bringen möchte. Recommended!

Nr. 40: Demetrio Giannice (Enterbt, Balance Alliance) by ROOF.FM


Das war's denn auch schon für heute. Schlaf nachholen, Kräfte tanken, und morgen geht's weiter...


English (short) version: I still feel exhausted and tired after a boozy root down anniversary session with Rainer Trüby and Mad Mats from Stockholm / Sweden. No time to recover on sunday, but sleeping is a waste of time. But getting older every minute, I should try to catch some more of these dreamy blue hours at night. Therefore we serve you with a few grains of gold on behalf of house and techno music. The guys behind those tapes already compiled and recorded a podcast for our guest mix series, therefore definitely no need to introduce them. Enjoy!

One Night at the Metropol

Well, while I'm at it, two marvelous 1980s SFX-oriented articles on Lamberto Bava's Demoni (1985), from the terrific French magazine, L'Ecran Fantastique.

 

Demoni

Some original French stills from Lamberto Bava's hugely enjoyable Demoni (1985). Once more, a great review can be found over at Quiet Cool, check it out!

FashionMonster | Is Back With New Staff

Hello everybody! Wie geht's euch? Ja, Schnellie hat ja eigentlich berichtet das Fashion Monster nicht mehr existieren wird, aber da ihn doch die Lust gepackt hat & ich auch sehr gerne blogge - haben wir uns gedacht : Hey! Warum schliessen wir uns nicht zusammen und machen gemeinsame Sache? Dadurch hat Schnellie auch eine Entlastung und wir können beide posten. Also, erstmal hey und hallo! Ich heisse Ravi, bin 19 Jahre alt und komme aus Düsseldorf :D Ich interessiere mich sehr  für Fashion, Musik, Parties und VIPs natürlich. Deswegen passen Schnellie & ich ja auch so gut in dieses Konzept ! Ich werde euch versuchen so oft wie es geht mit Promi-News und anderen anderen Sachen zu'fuettern'. Wenn ihr mehr zu mir erfahren wollt, fragt einfach - ansonsten stehe ich euch auch unter Twitter zur 'Verfügung' : Mein Twitter - klick!
Hier noch ein Foto und bis dann :)

Neu: Polnische Fansite über Daniel Schuhmacher

Daniel-Fan Ania Weronika aus Polen hat es hier bei uns angekündigt, jetzt können wir Vollzug melden: Die erste polnische Fanseite über Daniel - http://daniel-schuhmacher.socjum.pl/ - ist online!


Ania hat uns zur Veröffentlichung einen kleinen Beitrag auf Englisch geschickt, den wir für euch übersetzt haben. Hier ist er:

Hi Daniel-Fans,

ich möchte euch herzlich auf http://daniel-schuhmacher.socjum.pl/ einladen!

Auf der Seite wird es Lyrics, News, Interviews und Artikel geben. Ich würde mich freuen, wenn für polnische und für ausländische Fans etwas dabei wäre. Jeden Monat wird es Fotos und ein Video des Monats geben. An den Umfragen können sich alle beteiligen, ob polnische oder deutsche oder andere Fans - ihr müsst euch nur auf der Seite registrieren :-)

Ich verspreche, dass ich versuchen werde, Daniel in Polen zu promoten, wenn das auch schwierig ist und viel Ausdauer und Geduld erfordert. Unseren "Fanclub" gibt es ja erst seit zwei Monaten, und ich werde nicht aufgeben!

Wenn man die Seite öffnet, wird man von Daniels wundervoller Stimme empfangen. Ich denke, auch das wird viele Leute überzeugen. Auf der Seite gibt es auch ein Forum, wo die Fans sich austauschen und neue Topics eröffnen können.

Zum Schluss würde ich mich gerne für die netten Kommentare zu der Seite auf Daniels Facebook-Pinnwand bedanken Auchden Betreibern dieses Blogs möchte ich für ihre Unterstützung und schnelle Hilfe danken. Ich habe auch zu anderen deutschen und ausländischen Danielfans Kontakt, und auch ihnen möchte ich danken.

Ich hoffe, wir werden uns alle irgendwann bei einem polnischen Fantreffen kennenlernen!

Grüße an Daniel und all seine treuen Fans von den Administratoren von http://daniel-schuhmacher.socjum.pl/!

Ania + PolishFanclub Daniel Schuhmacher


MySpace

Jae & General Bye Bye, Paris, 30.01.11


Konzert: Jae & General Bye Bye

Ort: ein Wohnzimmer irgendwo in Paris, Oliver Peel Session # 34
Datum: 30.01.11
Zuschauer: 28


Nach der letzte Session, bei der 58 Leute unser Wohnzimmer bevölkerten, hat mich meine Frau (auf dem Foto, die Katze streichelnd) bezüglich der Zuschauerzahl hart an die Leine genommen. "Wenn das nächste Mal wieder so viele kommen, wird es nie wieder ein Konzert bei uns geben!", ließ sie durchblicken und ihrem strengen Gesichtsausdruck entnahm ich, daß sie nicht zu Scherzen aufgelegt war. Ohnehin hat sie bei uns das Sagen, sie ist neben unserem Kater der uneingeschränkte Boss im Hause. Ihr sardisches Temperament hat sie von ihrem Vater in die Wiege gelegt bekommen und wenn die Sarden wütend werden, dann gnade dir Gott! Habe ich Bock, ein Messer in den Rücken gerammt zu bekommen? Nö.

Konsequenz: wir fanden uns an diesem bitterkalten, aber sonnigem Wintertag in Paris in recht kleiner Runde wieder. Meine Frau hatte in der Einladungs E-mail unmissverständlich klargemacht, daß Leute die sich zu spät schriftlich melden, draußen bleiben müssen. So tröpfelten schließlich 25-30 Musikfans ein (darunter die bildhübsche Alice-Anne, Foto) und lümmelten sich auf dem von den Sessions völlig versifften Teppichboden. Rotweinflecke mustern das häßliche, ursprünglich hellbraune Teil und hinterlassen eine Art Kunstwerk im Stile des Art Brut. Vielleicht sollten wir die Teppichteile rausschneiden, von den jeweiligen Übeltätern unterschreiben lassen und bei ebay versteigern? Aber wer würde so was kaufen? Keine Sau. Na, gut, es gibt hirnverbrannte Leute, die den doofen Spickzettel von Jens Lehmann käuflich erworben haben, aber ein Stück Teppich von Oliver Peel? Dann doch lieber Katzenhaare von d'Artagan?!

Aber lassen wir diese absurden Gedankenspiele und kommen zur Musik, denn die war erneut hochklassig. Wie schon am letzten Wochenende wurde wieder holländisch gesprochen, zumindest vor und nach dem Konzert. Unsere gute Stube ist im Moment Anlaufstelle für Talente aus Amsterdam, nach den famosen Bird On The Wire nun die nicht minder talentierte Jessica Sligter alias Jae. Eigentlich dachte ich, daß die Folkeuse in Oslo leben würde, aber das stimmt so nicht mehr. Ihr Aufenthalt in Norwegen ist zu Ende und sie ist zur Zeit wieder in Holland. Dort scheint die Luft besonders inspirierend zu sein, jeder der sie heute abend erleben durfte, wird dies bezeugen können. Aber sie war nicht alleine auf der improvisierten Bühne, sondern spielte zusammen mit einem Gitarristen names Viljam. Ich glaube er ist Finne und er sprach auch gut deutsch. Die beiden schüttelten ein herrliches Set aus dem Ärmel. Ganz relaxt, ohne zu forcieren, ließ Jae ihre liebliche, naturreine Stimme erklingen (man höre Red Around The Eyes bei Myspace!) und erwärmte die Herzen der bedächtig zuhörenden Gäste. Diese waren zwar nicht so zahlreich wie sonst, dafür aber in Applaudierlaune. Selten gab es nach einem Konzert solch donnernden Beifall. Auch die Debüt CD Balles And Kittens, Draught And Strangling Rain fand reißenden Absatz und so kam es, daß ich selbst leer ausging und mir den Tonträger im Geschäft besorgen muss. Er ist übrigens bei dem norwegischen Label Hubro erschienen.

Vor Jae hatten die drei Pariser von General Bye Bye ein äußerst abwechslungsreiches, spannungsgeladenes und ungewöhnliches Konzert abgeliefert. Highlight war der Einsatz einer roten finnischen Harfe, dessen Name mir schon wieder entfallen ist. Ab und zu gab es aber auch pluckernde Diskobeats, melodramatische Songs im Stile von Blonde Redhead und eine Melancholie, die an Serge Gainsbourg und französiche Spielfilme der 1970er Jahre denken ließ.



Anmerkung zu dem Video von General Bye Bye: die Sängerin (eine Deutsche) mit der sensationellen Jane Birkin Stimme, die man im Clip sehen und hören kann, ist nicht mehr in der Band.


Jae & General Bye Bye, Paris, 30.01.11


Konzert: Jae & General Bye Bye

Ort: ein Wohnzimmer irgendwo in Paris, Oliver Peel Session # 34
Datum: 30.01.11
Zuschauer: 28


Nach der letzte Session, bei der 58 Leute unser Wohnzimmer bevölkerten, hat mich meine Frau (auf dem Foto, die Katze streichelnd) bezüglich der Zuschauerzahl hart an die Leine genommen. "Wenn das nächste Mal wieder so viele kommen, wird es nie wieder ein Konzert bei uns geben!", ließ sie durchblicken und ihrem strengen Gesichtsausdruck entnahm ich, daß sie nicht zu Scherzen aufgelegt war. Ohnehin hat sie bei uns das Sagen, sie ist neben unserem Kater der uneingeschränkte Boss im Hause. Ihr sardisches Temperament hat sie von ihrem Vater in die Wiege gelegt bekommen und wenn die Sarden wütend werden, dann gnade dir Gott! Habe ich Bock, ein Messer in den Rücken gerammt zu bekommen? Nö.

Konsequenz: wir fanden uns an diesem bitterkalten, aber sonnigem Wintertag in Paris in recht kleiner Runde wieder. Meine Frau hatte in der Einladungs E-mail unmissverständlich klargemacht, daß Leute die sich zu spät schriftlich melden, draußen bleiben müssen. So tröpfelten schließlich 25-30 Musikfans ein (darunter die bildhübsche Alice-Anne, Foto) und lümmelten sich auf dem von den Sessions völlig versifften Teppichboden. Rotweinflecke mustern das häßliche, ursprünglich hellbraune Teil und hinterlassen eine Art Kunstwerk im Stile des Art Brut. Vielleicht sollten wir die Teppichteile rausschneiden, von den jeweiligen Übeltätern unterschreiben lassen und bei ebay versteigern? Aber wer würde so was kaufen? Keine Sau. Na, gut, es gibt hirnverbrannte Leute, die den doofen Spickzettel von Jens Lehmann käuflich erworben haben, aber ein Stück Teppich von Oliver Peel? Dann doch lieber Katzenhaare von d'Artagan?!

Aber lassen wir diese absurden Gedankenspiele und kommen zur Musik, denn die war erneut hochklassig. Wie schon am letzten Wochenende wurde wieder holländisch gesprochen, zumindest vor und nach dem Konzert. Unsere gute Stube ist im Moment Anlaufstelle für Talente aus Amsterdam, nach den famosen Bird On The Wire nun die nicht minder talentierte Jessica Sligter alias Jae. Eigentlich dachte ich, daß die Folkeuse in Oslo leben würde, aber das stimmt so nicht mehr. Ihr Aufenthalt in Norwegen ist zu Ende und sie ist zur Zeit wieder in Holland. Dort scheint die Luft besonders inspirierend zu sein, jeder der sie heute abend erleben durfte, wird dies bezeugen können. Aber sie war nicht alleine auf der improvisierten Bühne, sondern spielte zusammen mit einem Gitarristen names Viljam. Ich glaube er ist Finne und er sprach auch gut deutsch. Die beiden schüttelten ein herrliches Set aus dem Ärmel. Ganz relaxt, ohne zu forcieren, ließ Jae ihre liebliche, naturreine Stimme erklingen (man höre Red Around The Eyes bei Myspace!) und erwärmte die Herzen der bedächtig zuhörenden Gäste. Diese waren zwar nicht so zahlreich wie sonst, dafür aber in Applaudierlaune. Selten gab es nach einem Konzert solch donnernden Beifall. Auch die Debüt CD Balles And Kittens, Draught And Strangling Rain fand reißenden Absatz und so kam es, daß ich selbst leer ausging und mir den Tonträger im Geschäft besorgen muss. Er ist übrigens bei dem norwegischen Label Hubro erschienen.

Vor Jae hatten die drei Pariser von General Bye Bye ein äußerst abwechslungsreiches, spannungsgeladenes und ungewöhnliches Konzert abgeliefert. Highlight war der Einsatz einer roten finnischen Harfe, dessen Name mir schon wieder entfallen ist. Ab und zu gab es aber auch pluckernde Diskobeats, melodramatische Songs im Stile von Blonde Redhead und eine Melancholie, die an Serge Gainsbourg und französiche Spielfilme der 1970er Jahre denken ließ.



Anmerkung zu dem Video von General Bye Bye: die Sängerin (eine Deutsche) mit der sensationellen Jane Birkin Stimme, die man im Clip sehen und hören kann, ist nicht mehr in der Band.


The Vaselines, Offenbach, 30.01.11


Konzert: The Vaselines
Ort: Hafen 2, Offenbach
Datum: 30.01.2011
Zuschauer: 70
Dauer: knapp 75 min


Vor sechs Wochen beim von Belle und Sebastian veranstalteten Bowlie Weekender konnte ich endlich erstmals meine langjährigen Lieblinge Vaselines live sehen bzw. erleben. Vor 5.000 Zuschauern spielten Eugene Kelly und Fran McKee in dem englischen Ferientraum Butlins Minehead groß auf und begeisterten mich deutlich mehr, als ich es erwartet hatte. Neben der Musik waren vor allem die Pausen zwischen den Liedern einzigartig, weil Sängerin Frances, die vermutlich lange zur See gefahren ist, unglaublich derbe Sprüche losgeschossen hatte, die den ganzen Saal kollektiv erröten ließen. Aber nicht nur deshalb werde ich mich lange an den Abend mit den Vaselines erinnern, er war eben auch musikalisch gut und kurzweilig, obwohl sie für eine Band mit zwei Platten (1990, 2010), also quasi Newcomer, sehr lange spielten.

Zur Zeit findet die erste (sehr kurze) Deutschlandtour der live zu fünft auftretenden Band statt. Stationen sind morgen Berlin und heute Offenbach. Ich hatte die Zugkraft des Duos Fran/Eugene deutlich höher eingeschätzt und war kräftig ernüchtert, als ich ankam und in dem kleinen aber schönen Club vielleicht 50 Zuschauer waren. Die Vorgruppe Schwervon! aus New York hatte bereits angefangen, der Großteil des Publikums war also schon da. Puh... Sonntagabend und Offenbach waren wohl nicht die richtige Kombination für ein größeres Deutschlanddebüt.

Den Beginn machten also Schwervon!, Nan Turner am Schlagzeug und Matt Roth an der Gitarre. Solche Konstellationen sind ja gerne einmal laut und rockig, die Musik von Schwervon! ist allerdings wundervoller Indiepop mit tollem zweistimmigem Gesang, wobei mich besonders begeisterte, daß die Texte der beiden ab und zu zeilenweise von einander abwichen. Mich erinnerten Schwervon! sehr an Zoey Van Goey, kein Wunder also, daß ich das Duo mochte.

Während Schlagzeugerin Nan durchaus wie ein Popstar aussah, wirkte ihr Kollege Matt mit seinem orangefarbenen Pullover nicht unbedingt so. Er hatte aber eine sehr einleuchtende Erklärung für sein Outfit. "Ich ziehe mich passend zum jeweiligen Verstärker an," und der war nun
einmal orange.

Die Ansage eines ihrer beiden bisher unveröffentlichten Stücke (Cougar pride) führte zu einem herrlichen Dialog. Nan fragte Matt, ob er während der Highschool Cheerleader gewesen sei. "Nein, nicht auf der Highschool. - Vorher." "I peaked early." Musikalisch gilt das sicher nicht, denn von Schwervon! werden wir ganz sicher noch hören. Die wären etwas für Haldern zum Beispiel.

Setlist Schwervon!, Hafen 2, Offenbach:

01: Turn it around (neu)
02: Bad music
03: Lucky rocks
04: Wake and bomb
05: Pretty slow
06: Cougar pride (neu)
07: Poseur
08: Balloon
09: Swamp thing

Die Vaselines begannen kurz vor halb zehn mit ihrem Programm. Neben dem beiden Hauptdarstellern Frances und Eugene bestand die Band heute aus drei weiteren Musikern, u.a. Bobby Kildea von Belle & Sebastian am Bass. Stevie Jackson, der wohl auch mit den Vaselines spielt, war nicht dabei, dafür ein mir unbekannter dritter Gitarrist.

Beim Bowlie hatten sich Fran und Eugene noch besonders chic gemacht: sie trug erst ein Pelzjäckchen, später nur noch ein Kleid, er über seiner Hose kniehohe Reiterstiefel. Auch heute sahen
beide gut aus, allerdings ein wenig weniger extrovertiert. Die Sängerin hatte Blümchenbluse , knielange Jeans, schwarze Wollstrumpfhosen und Slipper an, Eugene Jeans und Truckerstiefel (diesmal unter der Hose), T-Shirt und Weste. Ich beschreibe das so ausführlich, weil das schummrige Licht (oder sagt man: "das gemütliche Licht?") meine Fotokünste überforderte.

Musikalisch boten die folgenden 75 Minuten nicht
viel neues. Die Vaselines spielten einige Stücke ihres im Sommer erschienenen Albums Sex with an x und viele aus der ersten Schaffensperiode vor gut 20 Jahren. In meinen Ohren passen die Lieder aus beiden Phasen aber so gut zusammen, daß man kaum wirkliche Brüche feststellt. Der Titelsong der neuen Platte (ein echter Hit!) könnte gut und gerne auch damals entstanden sein. Man kann das gerne als "die haben sich nicht weiter entwickelt" deuten, ich bevorzuge aber die "sie sind sich treu geblieben" Variante. Zwei Musiker, die sich in 20 Jahren nicht weiterentwickelt hätten, träten wohl auch eher beim lustigen Bratwurstfest der Volksmusik vor 20.000 Menschen in der Stadthalle von Riesa auf.

Leider funktionierte das zweite Standbein der Vaselines zumindest am Anfang gar nicht; das Publikum war nämlich so ruhig und zurückhaltend, daß Frances erst
langsamer sprach (weil sie aus den fehlenden Reaktionen auf ihre Ansagen schloss, daß wir kein Englisch verstünden) und dann sehr ruhig wurde (ihr seid so still, also rede ich auch leise). Ein absurder Dialog zwischen ihr und jemanden im Publikum, nachdem sie Schwervon! gelobt hatte ("they played too short" - "they are too short? Ihr seid groß, aber die sind doch nicht zu klein!?" und so weiter), und extreme Passivität führten sicher auch nicht dazu, daß wir in den Augen der Schotten das tollste Publikum ihrer Karriere waren. "It's our first time in Germany. And perhaps the last time." Aber sie waren nicht verbittert, jedenfalls wirkte das nicht so. Vor einem 5.000er Bowlie Publikum zu spielen entspricht ja leider auch weniger der Lebensrealität als die heutige Zuschauermenge.

Irgendwann brach es dann aber doch noch etwas aus Fran heraus. Sie erzählte, daß es backstage ein Doppelbett gebe und spekulierte dann, daß Eugene und der neue Gitarrist (Michael) benutzt hätten. Vorher habe ihre Tour den Namen Masturbation Tour gehabt, das müsse man dann wohl ändern. Aber außer einer kurzen sehr
komischen Diskussion mit jemanden im Saal, nachdem sie erklärt hatte, daß Eugene und sie gerne miteinander stritten, daß mit einem liebevollen "fucker" endete, lief Frances auf Sparflamme. Es war also mehr das FSK 16 Konzert, nachdem das Bowlie keine Freigabe für unter 30-Jährige bekommen hätte.

Trotzdem ein sehr schöner Abend mit zwei sehr guten Bands! Und ohne es gesehen zu haben sicher das sinnvollere Comeback als das von Schimanski.

Setlist The Vaselines, Hafen 2, Offenbach:

01: Oliver twisted
02: Monsterpussy
03: Sex with an x
04: The day I was a horse
05: The devil's inside me
06: Lovecraft
07: Turning it on
08: Jesus wants me for a sunbeam
09: I hate the 80's
10: Molly's lips
11: Whitechapel
12: Let's get ugly
13: No hope
14: Poison pen
15: Son of a gun
16: Slushy
17: Ruined
18: Rory rides me raw
19: Dying for it

20: Sex suy (amen) (Z)
21: Dum-dum (Z)

Links:

- The Vaselines, Bowlie 2, 12.12.10