KaSpar - So Right

Um vorab jegliche Bedenken auszuräumen: KaSpar, auch Ka§par oder hin und wieder Ka$par, und Kasper sind zwei gänzlich verschiedene DJs / Produzenten / Labelbetreiber, auch wenn beide von der iberischen Halbinsel stammen.

Letztgenannter ist der in der spanischen Hauptstadt Madrid lebende und arbeitende José Cabrera, der mittlerweile im fünften Jahr das Label Esperanza Records nicht ganz erfolglos betreibt und mit einer 12" von Fred P auch meine Aufmerksamkeit gewinnen konnte. Wer sich für ihn etwas näher interessiert, kann sich zum Beispiel seinen Mix für die Seite Burlingtonproject. Mit Tracks von Tom Trago, The Revenge, Eddie C, DJ Qu und DJ Koze nicht der schlechteste!

Erstgenannter KaSpar hört auf den Namen Joao Pedro Gaspar da Pires, ist DJ und Produzent aus Spaniens Nachbarland Portugal, und in dessen Hauptstadt Lissabon schon seit Jahren ein aktiver Mitgestalter des Nachtlebens. Die Musikszene dieses kleinen, aufgrund von Aufenthalten in Lissabon und Porto von mir sehr geliebten Landes erschliesst sich mir erst seit kurzer Zeit, und auch nur stückchenweise. Lux-Frágil, der Hauptstadtclub, zählt seit eh und je zu einer der Szene-Motoren. Ungläubige sollten an dieser Stelle einen Blick auf dessen Website werfen. Mit Gästen wie Âme und Josh Wink an den kommenden Wochenenden, DJ Harvey vor etwa vierzehn Tagen, regelmässigen DJ-Sets von Dixon & Co. spielt diese Club-Institution ganz vorne mit. Dort, ganz vorne, ist auch Humberto Matias mit seinem Social Disco Club-Projekt anzusiedeln, wenn es um Disco Edits und allerlei Slow Motion House und Dub Disco-Hybridformen geht.


Wieder zurück zu KaSpar. Erste Schritte in ein Produzentenleben unternahm er auf seinem eigenen Label, Groovement, Tracks, die sich allerdings noch sehr frickelig und loop-orientiert (eigentlich ein unsinniges Wort) zeigten. Es folgten Releases auf 4 Lux Recordings, die "Mamilo EP" und "No Rest for The Neglected", und nun auf Clone. Irgendetwas war da ja mal mit diesem Label-Imperium, welches nun nicht mehr als einheitliches, als unum sanctum, auftritt, sondern in eine kaum mehr überblickbare Vielzahl Tochterlabel zersplittert erscheint. Für die beiden Tracks auf "So Right" schienen die "Club Series" der geeignete Veröffentlichungsort. Gut.


KaSpars Original besticht mit einer federnden Bassline mit Wobbelansatz, der allerdings - um ein Zitat des Filmes Lammbock einmal einfliessen zu lassen - lediglich im Subtext mitschwingt. Über pulsierenden Drums schweben weiche Synth Pads und metallisch kalte Soundeffekte und Computergame-Bleeps. Ich will ja nichts gesagt haben, aber ein gewisse Ähnlichkeit zu Ribn's "This Feeling" weist "So Right" auf. "This Feeling" als grosser Bruder, vielleicht sogar als Vaterfigur, an der man sich als Produzent orientiert - nicht das schlechteste Vorbild. Gerd zerlegt das Ausgangsmaterial und steckt es in ein klassisch geschnittenes Housegewand. Doch auch hier scheint leuchtturmgleich der Fixpunkt der Orientierung durch. Ihr kommt da sicher selbst drauf. Ich mag diese beiden Tracks, nur für eine weitere 12" würde ich mir persönlich Material wünschen, das nicht bereits nach wenigen Sekunden eine Assoziationskette auslöst, die schon sehr bald geschlossen werden kann.

SO RIGHT by Kaspar


English (short) version: [after the weekend]


Mehr im Web:

KaSpar @ MySpace
Groovement @ MySpace
Groovement
Mamilo
KaSpar @ Clone

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