Wild Nothing, Köln, 07.08.10


Konzert: Wild Nothing
Ort: King Georg, Köln
Datum: 07.08.2010
Zuschauer: ca 120
Dauer: 40 min


Hören statt Sehen war heute mein Motto im King Georg...

Die kleine Kölner Indiebar, früher ein Animierbetrieb, war vollkommen überfüllt, als
wir ankamen. Entweder hatte sich herumgesprochen, daß Wild Nothing aus Virginia mit ihrer im Mai erschienenen Platte Gemini genau den Ton treffen, der gerade durch Bands wie die Pains Of Being Pure At Heart in ist, oder die vielen Zuschauer hatten in der konzertarmen Zeit genommen, was kam. Egal, was nun der Grund war, der Laden war vollgestopft bis in die letzte Ecke, und enttäuscht wurde sicher niemand von der US Band und ihrem Indie-Pop.

Das King Georg sieht von oben aus wie ein Streichholz. Der Stiel ist der Hauptraum, der allerdings fast komplett nur aus beidseitig erreichbarer Bar besteht. Konzerten kann man da nur vom Gang aus zugucken. Auf dem Streichholzkopf ist die Tanzfläche, heute die Bühne, um die herum es ein paar kleine Sitzecken gibt. Als wir kamen, waren die natürlich voll. Es gab noch ein paar Gangplätze ohne Sicht - zumindest auf nichts anderes als Hinterköpfe.

In diesem Gedränge wurde zu allem Überfluß dann noch geraucht. Daß man das darf, ist eine Sache. Daß das aber dann in solchen beengten Verhältnissen auch noch gemacht wird, eine andere.

Kurz nach neun begannen die vier Musiker. Wild Nothing sind als Projekt des Sängers Jack Tatum entstanden, der live 3 Mitstreiter braucht. Wobei ich das
nicht mit Gewißheit sagen kann, da ich nur zwei von denen ab und zu gesehen habe. Aber Oliver sagte mir, daß die Gruppen zu viert da war.

Die Melodien der US-Band gehen sofort ins Ohr. Das haben sie mit ihrer naheliegenden Referenz The Pains Of Being Pure At Heart gemeinsam, auch wenn das letzte Bißchen Brillanz im Vergleich fehlt. Aber diese Gitarren- und Bassläufe sind fabelhaft und bilden tolle Lieder. Natürlich erinnert vieles an The Cure oder an New Order, aber es gibt ja wahrlich schlechtere Vorbilder.

Leider teilten sich Wild Nothing auch meinen Hauptkritikpunkt mit den Pains Of Being...
Beim Latitude Festival hatten die beiden Pains Sänger große Probleme, die Töne zu treffen, das galt auch heute für Wild Nothing Frontmann Jack. Manchmal klang der Gesang schon falsch, nicht richtig schief, eher konsequent eine viertel Tonhöhe daneben. Andere Sachen gefielen mir live dafür besser als auf Platte: die Melodica (oder das Keyboard?) bei Chinatown zum Beispiel oder eben auch die besonders live so tollen Gitarren.

Neben Lieder ihrer Debütplatte spielten Wild Nothing einige mir unbekannte Stücke. Drei von denen stammen von der neulich veröffentlichten Evertide EP, darunter das fabelhafte Golden haze.

Der Abend hatte Potential, richtig schlimm zu werden (Qualm, Enge, schiefe Töne). Es war aber ziemlich gut - das sagt doch eigentlich alles über die Band...

Und als alles vorbei war, bewies der DJ Sinn für Humor und spielte Cure!

Setlist Wild Nothing, Kong Georg, Köln:

01: Golden haze
02: Live in dreams
03: Take me in
04: Confirmation
05: Your rabbit feet
06: The witching hour
07: Asleep
08: Summer holiday
09: Chinatown

10: Bored games

Links:

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