Es sind die Haare. Allein die Farbe ist bereits ein Statement. Sie schreit nahezu: Hier bin ich! Und ich bin garantiert nicht so, wie ihr mich gerne hättet! Ein knalliges Orange auf dem Haupt trägt mit solch Überzeugung nur eine spazieren: Vivienne Westwood. Die unbestrittene Queen of Punk feiert heute ihren 70. Geburtstag. Und leise oder gar gediegen ist die Engländerin deshalb noch lange nicht.
Die Erfinderin des Punk
An den Kunststudenten Malcolm McLaren verlor sie früh ihr Herz und fand dadurch ihre Liebe zum Punk. McLaren war Manager der Punk-Band Sex Pistols. Erst stattete Westwood die Band aus, dann eröffnete sie ihren eigenen Laden in der King’s Road in London. Die Mischung aus Sado-Maso-Stil, zerrissener Kluft und vielen Piercings wurde bald zum neuen Trend. Der Punk war geboren, dessen Erfinderin Lady Westwood mittendrin. Doch neben dem Punk inspiriert die Modedesignerin bis heute das Royale, Königliche. Auch auf der Londoner Fashion Week vor wenigen Wochen flanierten ihre Models mit Kronen über den Laufsteg. Ebenso gerne lässt sich Westwood von historischen Epochen beeinflussen, auch ihr Duft heißt „Boudoir".
Korsagen, Plateau und Schottenkaros
Schrill und schräg sind ihre Entwürfe, aber perfekt geschnitten und kostbar verarbeitet. Seien es Korsagen (mit denen fing quasi alles an), schwindelerregend hohe Plateauschuhe (ein Paar brachte das damalige Nachwuchsmodel Naomi Campbell auf dem Laufsteg zu einem legendären Fall) oder die Verarbeitung von Schottenkaros (ihr eigenes Schottenmuster heißt „MacAndreas") – Vivienne Westwood zieht in beispielloser Konsequenz ihre exzentrische Mode-Philosophie durch. Und die lautet: „Mode hat immer etwas mit Sex zu tun."
Doch so exzentrisch die Dame sein mag, sie zählt eben auch zu den erfolgreichsten Designern überhaupt, ist clevere Geschäftsfrau und Dozentin. Ende der 80er war sie drei Jahre lang Gastprofessorin an der Universität für angewandte Kunst Wien. Von 1993 bis 2005 dozierte sie am Fachbereich Modedesign der Universität der Künste Berlin. 65 Studierende unterrichtete sie in Blockseminaren und führte sie so zum Diplom. Einer ihrer Studenten, der 25 Jahre jüngere Andreas Kronthaler, ist mittlerweile übrigens ihr Ehemann.
Nackt-Skandal bei der Queen
Legendär: Als Westwood 1992 in den Orden des Britischen Empires aufgenommen wurde, präsentierte sie sich den Fotografen ohne Unterwäsche. Ein Punk ist halt ein Punk. Anfang dieses Jahres wurde sie für ihre Verdienste um die britische Mode geadelt – diesmal ohne Nackt-Skandal.
Schon immer propagierte sie: Do it yourself! Und so hat sie auch Topmodel Kate Moss geraten, dass diese sich ihr Hochzeitskleid für die anstehende Trauung einfach selbst schneidern soll. Doch ob La Moss das tun wird, ist wohl eher fraglich. So viel Rock’n’Roll wäre der gar nicht zuzutrauen – im Gegensatz zur nun 70-jährigen Westwood. Apropos Hochzeitskleid: Das legendäre weiße Kleid, dass Carrie zu ihrer -geplatzten - Hochzeit in "Sex & the City" trug, stammt von ihr. Für Kate Middleton das Prinzessin-Kleid zu designen, kam für sie aber nicht in Frage. Davor solle Kate noch an ihrem Stil arbieten, ließ Westwood ausrichten...
Und so bleibt mir mit einem eleganten Hof-Knicks nur zu sagen:
HAPPY BIRTHDAY!
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