Erevan Tusk & Peasant, Paris, 07.10.10


Konzerte: Erevan Tusk & Peasant (SuperBravo, Chris Pureka)
Orte: La Loge & l'Espace B

Datum. 07.10.2010
Zuschauer: jeweils etwa 30



Wieder mal ein vollgepacktes Programm für euren Konzertblogger an diesem 7. Oktober! Um 19 Uhr spielten in der Loge die Franzosen Erevan Tusk und ab 21 Uhr liefen im Espace B gleich drei Künstler auf. Zeitlich schien mir das alles machbar, aber es gab ein paar Widrigkeiten, die dazu führten, daß ich nicht alles mitbekam, was heute so geboten wurde. Ein Brand auf meiner U-Bahnlinie sorgte für einen Stromausfall, der denVerkehr für eine halbe Stunde unterbrach und mich viel zu spät zum Konzert von Erevan Tusk kommen ließ. Verdammt schade, denn die von Sänger MiJ angeführte Truppe drückt musikalisch bei mir auf die richtigen Knöpfchen. Sie spielen reinrassigen Indierock mit folkiger Noten und kanadischen Vorbildern. Ihre Lieblingsbands heißen unter anderem Wolf Parade, Sunset Rubdown und Handsome Furs, na klingelt's da irgendwo? Aber Erevan Tusk sind keine Raubkopierer, sie haben aus ihren Einflüssen einen wunderbaren Sound kredenzt, der zweifelsohne internationale Klasse hat. Ich mag so ziemlich alles an ihnen, ihre Melancholie, die Meldodien, die erlesen arrangierten Songs. Mij ist mir im vergangen Jahr schon mit seiner anderen Band Starboard Silent Side sehr positiv aufgefallen, jetzt gibt es also zwei Projekte von ihm, die ich nicht aus den Augen (und Ohren) verlieren darf.

Heute gab es am Ende auch noch ein Neutral Milk Hotel Cover, King Of Carrot Flowers, vorgetragen zwischen den entzückten Zuschauern, die für 6 Euro voll auf ihre Kosten kamen.

Danach betrieb ich noch reichlich Smalltalk, schloß nette neue Kontakte und zog mit einer Bekannten Richtung Espace B ab,
schließlich war der Abend noch jung. Nicht gerade um die Ecke das Espace B und auch hier ließen mich die Pariser Verkehrsbetriebe ein wenig im Stich. Geschlagene 15 Minuten mussten wir auf den nächsten Bus warten, einen mittlere Katastrophe in Paris! Als wir am Ort des Geschehens eintrafen, war die Französin Armelle Pioline alias SuperBravo mit ihrem Set schon fast durch. Zwei sanfte Lieder auf der Akustikgitarre gab es noch von der Holden Sängerin dann war leider Schluß. Holden ist eine in Frankreich höchst erfolgreiche Band, die auf französisch singt, SuperBravo das Soloprojekt von Armelle und hier zwitschert sie fast ausschließlich in englisch. Ich mag ihre Stimme und Ausstrahlung, mehr als diese Allgemeinplätze kann ich auf Grund der Kürze des begutachteten Sets nicht als Kommentar beisteuern.

Anschließend trat die Amerikanerin Chris Pureka auf, aber auch von ihrem Konzert bekam ich nicht allzu viel mit. Ich hatte mich vor der Tür des Clubs festgequatscht und dann überfiel mich zu allem Überfluß auch noch eine brutale Hungerattacke. Ich hatte einen Teller Spaghetti Bolognese auf dem Tresen gesehen und wollte im Stile eines kleinen Kindes sofort genau das Gleiche. Erst wiesen mich die Barkeeper ab, sagten die Küche habe geschlossen und Nudeln gäbe es nur für die Künstler. Als ich dann aber von meinem quälenden Hunger berichtete und meinen treudoofen Dackelblick aufsetzte, hatten sie Mitleid und brachten mir auch einen Teller. Als ich aufgegessen hatte, war Chris Pureka aus Massachusetts schon mit ihrem Programm durch. Ihre Musik klang nicht übel!

Dann war die Zeit für Damien deRose aka Peasant gekommen. Den jungen Singer/Songwriter hatte ich zur Tour zu seinem Vorgänger-Album On The Ground schon einmal auf einer Bühne gesehen, heute aber ging es um die Promotion für sein neuestes Werk Shady Retreat. Dennoch gab er dennoch so einige Leckerbissen von On The Ground, das ich wirklich ziemlich oft gehört habe. Richtig tolle melancholisch-unschuldige Lieder sind da drauf, zum Beispiel das an Elliot Smith erinnernde Raise Today, das verträumte The Wind und die betörende Ballade Exposure er auch heute performte. Ungewöhnlich war allerdings wo er spielte, nämlich nicht auf, sondern vor der Bühne! Er performte quasi durchgängig zwischen den Zuschauern, völlig unplugged. Es hatte zuvor Probleme mit dem Gitarrenverstärker gegeben, weshalb sich der Bursche mit der wundervollen Falsett- Stimme dazu entschied, den Stecker rauszuziehen, das Mikro auszuschalten und sich mit seiner Klampfe unters Volk zu mischen. Kurios und intim!

Sein neues Album soll übrigens granatenhaft toll sein, da ich die Songs aber vorher nicht kannte, berührten sie mich etwas weniger als das mir bekannte Material.

Peasant sollte jeder Folkfan auf seinem Schirm haben, der Junge ist talentiert und angenehm bescheiden!

Setlist Peasant, Espace B, Paris:

01: We're Good
02: Raise Today
03: The Stars
04: The Wind
05: Tough
06: Prescriptions
07: Doesn't Mean
08: Into The Woods
09: Hard Times
10: Exposure

Aus unserem Archiv:

Peasant, Paris, 29.09.2009


Link:

- Das Klienicum über Peasant


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