Joanna Newsom, Paris, 31.05.10


Konzert: Joanna Newsom

Ort: Grande Halle de La Villette, Paris
Datum: 31.05.10
Zuschauer: ausverkauft, also etwa 2000
Konzertdauer: 1 Stunde 50 Minuten


Résumé en français ci-dessous!

Aber das ist doch..., nein ist sie das wirklich?, doch, doch, das ist... Aleks Campesinos! Unglaublich, daß ich beim Konzert von Joanna Newsom auf die "Aussteigerin" treffe! Gerade eben hat Roy Harper seinen Auftritt als Support der Harpistin beendet und das verschafft mir Gelegenheit, ein wenig mit der unwahrscheinlich netten Aleks zu plaudern. Sie habe gerade ihr Examen hinter sich gebracht und warte nun angespannt auf die Ergebnisse. Dieses Konzert hier hat sie sich sozusagen zur Belohnung geschenkt. In Paris wohne sie aber nicht, sie sei nur zu Besuch hier. Sie ist ziemlich platt, daß sie jemand außerhalb von einer Bühne erkennt und dann auch noch in Frankreich. Ich erzähle ihr, daß ich sie bei den Gigs mit Los Campesinos! oft genug vor der Linse hatte, um mich genauestens an ihr Gesicht zu erinnern. Außerdem trägt sie stilvolle Schuhe. Also wie immer. Wir wünschen uns gegenseitig ein schönes Konzert.

Und natürlich wird es auch das erwartet traumhaft schöne Konzert. Wie soll es auch anders sein? Schließlich ist Joanna Newsom ein Wunderkind. Oder so. Auf jeden Fall besser als Lena. Zumindest ein bißchen. Und sie lächelt auch oft. Schon während des ersten Liedes bekommt sie einen kurzen Kicheranfall und muss sich konzentrieren, um nicht aus dem Takt zu geraten. Dann läuft alles wie am Schnürchen. Ihre kleinen Finger gleiten behende durch die Saiten ihres imposanten Instrumentes und die Backing Band (zwei Violinen, Posaune, Mandoline, Banjo, Flöte, Schlagzeug, insgesamt sind es fünf zusätzliche Musiker, 3 Männer zwei Frauen) begleitet sie auf das Harmonischste. Ein Hörgenuß ersten Grades und auch der Sound ist brillant und glasklar. Etwa 2000 kultivierte Mitbürger lauschen andächtig auf ihren Sitzplätzchen und verhalten sich mucksmäuschenstill. Oder sind sie eingeschlafen? Schließlich haben wir es hier mit nicht allzu leicht verdaulicher Kost zu tun und die einzelnen Lieder sind oft endlos lang. Aber das Publikum hat trainierte Ohren und genug Konzentrationsfähigkeit, die knapp 2 Stunden durchzustehen, ohne den Nachbarn durch sein lautes Schnarchen zu stören. Ok, die Frau neben mir pennt, oder meditiert sie etwa nur? Egal, jeder genießt auf seine Weise die Musik der engelsgleichen Joanna Newsom. Unfassbar, diese moderne Rapunzel! "Lass Dein Haar hinab" würde ich ihr manchmal gerne zurufen, aber ich glaube das würde nicht gut ankommen. Womöglich würde man mich rausschmeißen. Schließlich herrscht hier eine Atmosphäre, die man eher von Klassikkonzerten kennt. Aber Joanne guckt zum Glück nicht so streng wie dereinst Claudio Abbado bei den Konzerten, die ich in der Berliner Philharmonie in meiner Studentenzeit gesehen habe. Im Gegenteil, sie lacht sogar ständig zwischen den Liedern und dieses Lachen hat etwas Ansteckendes. "You are a really good looking audience, what are you gonna do after the show?", fragt die Harfenzauberin in einer Szene kess. Das Kompliment kann man ihr guten Gewissens zurückgeben. "Good looking" ist sie auf jeden Fall. Zwar hat ihr Mund etwas Nußknackerhaftes, aber das fällt bei soviel Anmut und Grazie nicht ins Gewicht. Wunderbar ihr Kleid, atemberaubend der Augenaufschlag und sie hat sogar hochhackige Schuhe an. Für eine Folkkünstlerin ziemlich ungewöhnlich. Die performen ja oft barfuß, um den Boden unter den Füßen zu spüren und den Kontakt zur Erde nicht zu verlieren. Joanna Newsom ist in künstlerischer Hinsicht sowieso weltentrückt und schwebt mit ihrem grandiosen Talent über den Wolken, da kann sie ruhig Stöckeschuhe tragen!

Für ein paar Lieder begibt sie sich hinters Piano und man hat die Gelegenheit,
sie besser zu sehen. Hinter der riesigen Harfe verschwindet das zierliche Persönchen immer ein wenig, wenn sie aber klimpert, sieht man ihr hübsches Profil. Ihr Drummer vorne rechts (vom Publikum aus), spielt sensationell toll mit ihr zusammen und ihr Mandolinenmensch (oder auch Banjo- und Flötenspieler) links zupft die feinsten Melodien raus, die man sich vorstellen kann. Manchmal stößt dann auch noch von hinten eine Posaune (Trombone?) mit hinzu und dann streichen auch die Violinistinnen mit den Bögen durch ihre Saiten. Der Instrumentierung wird es mir dennoch nie zuviel (Puristen mögen das anderes sehen, die alten Nörgler!), da es immer wieder Passagen gibt, in denen man nur Joannas kindliche Stimme und ihre Harfe hört. Eigentlich singt sie weitestgehend noch wie früher, genauso knatschig, schrill und hoch, eben wie Kate Bush, obwohl ich in letzter Zeit immer mal wieder aufgeschnappt habe, daß sie sich das Infantile in der Stimme abgewöhnt hätte. Zum Glück ist das trotz eines weicher gewordenen Kehlchens nicht ganz so, denn kleinmädchenhaft singend habe ich sie mit dem ersten Album The Milk-Eyed Mender kennen- und lieben gelernt. Das neue Werk, die Tripple CD Have One On Me kannte ich hingegen vorher noch gar nicht. Irgendwie scheint es mir, daß auch das Publikum das zweite Album Ys am besten kennt, denn immmer wenn davon ein Stück ertönt ( Monkey & Bear) brandet der stärkste Applaus auf. Aber eigentlich ist es egal, aus welcher Schaffensphase die jeweiligen Stücke stammen, denn jedes einzelne ist an sich ein Kunst-, nein mehr, ein Meisterwerk! Zwar habe ich keine Ahnung von Harfen, aber irgendwie klingt das doch alles sehr fein, was die Kalifornierin da aus dem grobrahmigen Dingsbums rauskitzelt. Bei meinem Lieblinsglied des Abends lege ich mich aber dennoch fest, es ist Peach, Plum, Pear und bildet den vorläufigen Abschluß des famosen Konzertes. Vor allem das Zusammenspiel zwischen Joanna und ihrer Band ist hier nicht zu überbieten. Da stimmt bis auf das letzte I-Tüpfelchen alles und dennoch wirkt das Ganze nicht steril, oder glatt. Das sehen wohl auch die anderen Leute so und spenden begeistert Standing Ovations. 5 Minuten später geht es mit der Ballade Baby Birch weiter, aber das ist für mich kein wirkliches Highlight. Dennoch scheint dies der endgültige Abschluss zu sein. Joanna zieht zum zweiten Mal Leine, wird aber überraschenderweise doch noch einmal zurückgeklatscht. Ich bin inzwischen nah an die Bühne vorgedrungen und sehe die Newsom nun aus nächster Nähe. Wie gebannt schaue ich zu, wie ihre kleinen Händchen auf das Filigranste die Saiten bearbeiten. Sie singt Sawdust And Diamonds ein Kleinod wie es im Buche steht. Keiner im Publikum wagt zu plaudern, obwohl sich die Sitzordnung längst aufgelöst hat. Minutenlang glozten Leute wie unter Hypnose auf die Bühne und versuchen mit ihren Iphons Erinnerungsfotos zu schießen. Aber kein Iphon und keine Applikation dieser Welt kann die Grazie, die Eleganz und die Fingerfertigkeit von Joanna Newsom einfangen. Man muss sie live gesehen haben, um das Ganze zu kapieren.

Beim Rausgehen treffe ich noch einmal kurz Aleks Campesinos. "Incredible. unbelievable, amazing!", so ihr Urteil. Dem ist nichts mehr hinzufügen.

Pour nos lecteurs français:


Sublissime Joanna Newsom! Le jeune prodige californien a donné à la Grande Halle de la Villette un concert de rêve. Frôlant la perfection, l'harpiste et pianiste a impressionné pendant presque deux heures les 2000 spectateurs avec son jeu filigrane et habile et son chant infantile à la Kate Bush. Son groupe, composé de deux violonistes, d'un trompetiste, d'un multiinstrumentaliste (banjo, mandoline, flûte) et d'un batteur fabuleux, l'accompagna à merveille. Le public écoutait solennellement et calmement les chansons qui venaient dans la plupart des cas du nouveau triple album Have One On Me, mais s'exprima par des applaudissements nourris après la fin de chaque morcaeux époustoufflants. Malgré son immense talent Joanna paraissait naturelle, souriante, attachante et coquine. "You're a really good looking audience" disait-elle dans une scène, mais en fait c'était bien sûr elle "la best looking" avec ses cheveux longs (une sorte de rapunzel moderne?), sa robe simple, mais chic et ses talons hauts. Et surtout avec son sourire! Mais quel beau sourire!

Difficile parmi toutes ses compositions qu'on pourrait qualifier de chef d'oeuvres de choisir le meilleur morceau de la soirée.
J'ai eu une petite préference pour Peach, Plum, Pear qui finit la partie officielle du concert. Le premier rappel n'était pas forcément à mon goût, mais le deuxieme Stardust and Diamond m'a complétement épaté! De tout près je voyais ses petites mains traverser cet instrument imposant et chanter avec tout son coeur. Avec des frissons dans le dos je quittais la salle et je crois je ne suis pas le seul qui trouve que c'était très probablement le meilleur concert de l'année. Comment égaler cette prestation incroyable?


Aus unserem Archiv:

Joanna Newsom, Paris, 16.04.07

- j'ai plus de photo de ce concert sublime de Joanna Newsom sur mon flickr, click!
-die besten Fotos dieses Konzertes von Joanna Newsom hat der ebenfalls überwältigte (er verteilt rekorverdächtige vier Herzchen) Fotografenzar Robert Gil. Klick!

Setlist Joanna Newsom, Grande Halle de la Villette, Paris: siehe Zettel, den die charmante Blondine hochhält. Es fehlt darauf aber das letzte Lied Sawdust and Diamonds.



Joanna Newsom, Paris, 31.05.10


Konzert: Joanna Newsom

Ort: Grande Halle de La Villette, Paris
Datum: 31.05.10
Zuschauer: ausverkauft, also etwa 2000
Konzertdauer: 1 Stunde 50 Minuten


Résumé en français ci-dessous!

Aber das ist doch..., nein ist sie das wirklich?, doch, doch, das ist... Aleks Campesinos! Unglaublich, daß ich beim Konzert von Joanna Newsom auf die "Aussteigerin" treffe! Gerade eben hat Roy Harper seinen Auftritt als Support der Harpistin beendet und das verschafft mir Gelegenheit, ein wenig mit der unwahrscheinlich netten Aleks zu plaudern. Sie habe gerade ihr Examen hinter sich gebracht und warte nun angespannt auf die Ergebnisse. Dieses Konzert hier hat sie sich sozusagen zur Belohnung geschenkt. In Paris wohne sie aber nicht, sie sei nur zu Besuch hier. Sie ist ziemlich platt, daß sie jemand außerhalb von einer Bühne erkennt und dann auch noch in Frankreich. Ich erzähle ihr, daß ich sie bei den Gigs mit Los Campesinos! oft genug vor der Linse hatte, um mich genauestens an ihr Gesicht zu erinnern. Außerdem trägt sie stilvolle Schuhe. Also wie immer. Wir wünschen uns gegenseitig ein schönes Konzert.

Und natürlich wird es auch das erwartet traumhaft schöne Konzert. Wie soll es auch anders sein? Schließlich ist Joanna Newsom ein Wunderkind. Oder so. Auf jeden Fall besser als Lena. Zumindest ein bißchen. Und sie lächelt auch oft. Schon während des ersten Liedes bekommt sie einen kurzen Kicheranfall und muss sich konzentrieren, um nicht aus dem Takt zu geraten. Dann läuft alles wie am Schnürchen. Ihre kleinen Finger gleiten behende durch die Saiten ihres imposanten Instrumentes und die Backing Band (zwei Violinen, Posaune, Mandoline, Banjo, Flöte, Schlagzeug, insgesamt sind es fünf zusätzliche Musiker, 3 Männer zwei Frauen) begleitet sie auf das Harmonischste. Ein Hörgenuß ersten Grades und auch der Sound ist brillant und glasklar. Etwa 2000 kultivierte Mitbürger lauschen andächtig auf ihren Sitzplätzchen und verhalten sich mucksmäuschenstill. Oder sind sie eingeschlafen? Schließlich haben wir es hier mit nicht allzu leicht verdaulicher Kost zu tun und die einzelnen Lieder sind oft endlos lang. Aber das Publikum hat trainierte Ohren und genug Konzentrationsfähigkeit, die knapp 2 Stunden durchzustehen, ohne den Nachbarn durch sein lautes Schnarchen zu stören. Ok, die Frau neben mir pennt, oder meditiert sie etwa nur? Egal, jeder genießt auf seine Weise die Musik der engelsgleichen Joanna Newsom. Unfassbar, diese moderne Rapunzel! "Lass Dein Haar hinab" würde ich ihr manchmal gerne zurufen, aber ich glaube das würde nicht gut ankommen. Womöglich würde man mich rausschmeißen. Schließlich herrscht hier eine Atmosphäre, die man eher von Klassikkonzerten kennt. Aber Joanne guckt zum Glück nicht so streng wie dereinst Claudio Abbado bei den Konzerten, die ich in der Berliner Philharmonie in meiner Studentenzeit gesehen habe. Im Gegenteil, sie lacht sogar ständig zwischen den Liedern und dieses Lachen hat etwas Ansteckendes. "You are a really good looking audience, what are you gonna do after the show?", fragt die Harfenzauberin in einer Szene kess. Das Kompliment kann man ihr guten Gewissens zurückgeben. "Good looking" ist sie auf jeden Fall. Zwar hat ihr Mund etwas Nußknackerhaftes, aber das fällt bei soviel Anmut und Grazie nicht ins Gewicht. Wunderbar ihr Kleid, atemberaubend der Augenaufschlag und sie hat sogar hochhackige Schuhe an. Für eine Folkkünstlerin ziemlich ungewöhnlich. Die performen ja oft barfuß, um den Boden unter den Füßen zu spüren und den Kontakt zur Erde nicht zu verlieren. Joanna Newsom ist in künstlerischer Hinsicht sowieso weltentrückt und schwebt mit ihrem grandiosen Talent über den Wolken, da kann sie ruhig Stöckeschuhe tragen!

Für ein paar Lieder begibt sie sich hinters Piano und man hat die Gelegenheit,
sie besser zu sehen. Hinter der riesigen Harfe verschwindet das zierliche Persönchen immer ein wenig, wenn sie aber klimpert, sieht man ihr hübsches Profil. Ihr Drummer vorne rechts (vom Publikum aus), spielt sensationell toll mit ihr zusammen und ihr Mandolinenmensch (oder auch Banjo- und Flötenspieler) links zupft die feinsten Melodien raus, die man sich vorstellen kann. Manchmal stößt dann auch noch von hinten eine Posaune (Trombone?) mit hinzu und dann streichen auch die Violinistinnen mit den Bögen durch ihre Saiten. Der Instrumentierung wird es mir dennoch nie zuviel (Puristen mögen das anderes sehen, die alten Nörgler!), da es immer wieder Passagen gibt, in denen man nur Joannas kindliche Stimme und ihre Harfe hört. Eigentlich singt sie weitestgehend noch wie früher, genauso knatschig, schrill und hoch, eben wie Kate Bush, obwohl ich in letzter Zeit immer mal wieder aufgeschnappt habe, daß sie sich das Infantile in der Stimme abgewöhnt hätte. Zum Glück ist das trotz eines weicher gewordenen Kehlchens nicht ganz so, denn kleinmädchenhaft singend habe ich sie mit dem ersten Album The Milk-Eyed Mender kennen- und lieben gelernt. Das neue Werk, die Tripple CD Have One On Me kannte ich hingegen vorher noch gar nicht. Irgendwie scheint es mir, daß auch das Publikum das zweite Album Ys am besten kennt, denn immmer wenn davon ein Stück ertönt ( Monkey & Bear) brandet der stärkste Applaus auf. Aber eigentlich ist es egal, aus welcher Schaffensphase die jeweiligen Stücke stammen, denn jedes einzelne ist an sich ein Kunst-, nein mehr, ein Meisterwerk! Zwar habe ich keine Ahnung von Harfen, aber irgendwie klingt das doch alles sehr fein, was die Kalifornierin da aus dem grobrahmigen Dingsbums rauskitzelt. Bei meinem Lieblinsglied des Abends lege ich mich aber dennoch fest, es ist Peach, Plum, Pear und bildet den vorläufigen Abschluß des famosen Konzertes. Vor allem das Zusammenspiel zwischen Joanna und ihrer Band ist hier nicht zu überbieten. Da stimmt bis auf das letzte I-Tüpfelchen alles und dennoch wirkt das Ganze nicht steril, oder glatt. Das sehen wohl auch die anderen Leute so und spenden begeistert Standing Ovations. 5 Minuten später geht es mit der Ballade Baby Birch weiter, aber das ist für mich kein wirkliches Highlight. Dennoch scheint dies der endgültige Abschluss zu sein. Joanna zieht zum zweiten Mal Leine, wird aber überraschenderweise doch noch einmal zurückgeklatscht. Ich bin inzwischen nah an die Bühne vorgedrungen und sehe die Newsom nun aus nächster Nähe. Wie gebannt schaue ich zu, wie ihre kleinen Händchen auf das Filigranste die Saiten bearbeiten. Sie singt Sawdust And Diamonds ein Kleinod wie es im Buche steht. Keiner im Publikum wagt zu plaudern, obwohl sich die Sitzordnung längst aufgelöst hat. Minutenlang glozten Leute wie unter Hypnose auf die Bühne und versuchen mit ihren Iphons Erinnerungsfotos zu schießen. Aber kein Iphon und keine Applikation dieser Welt kann die Grazie, die Eleganz und die Fingerfertigkeit von Joanna Newsom einfangen. Man muss sie live gesehen haben, um das Ganze zu kapieren.

Beim Rausgehen treffe ich noch einmal kurz Aleks Campesinos. "Incredible. unbelievable, amazing!", so ihr Urteil. Dem ist nichts mehr hinzufügen.

Pour nos lecteurs français:


Sublissime Joanna Newsom! Le jeune prodige californien a donné à la Grande Halle de la Villette un concert de rêve. Frôlant la perfection, l'harpiste et pianiste a impressionné pendant presque deux heures les 2000 spectateurs avec son jeu filigrane et habile et son chant infantile à la Kate Bush. Son groupe, composé de deux violonistes, d'un trompetiste, d'un multiinstrumentaliste (banjo, mandoline, flûte) et d'un batteur fabuleux, l'accompagna à merveille. Le public écoutait solennellement et calmement les chansons qui venaient dans la plupart des cas du nouveau triple album Have One On Me, mais s'exprima par des applaudissements nourris après la fin de chaque morcaeux époustoufflants. Malgré son immense talent Joanna paraissait naturelle, souriante, attachante et coquine. "You're a really good looking audience" disait-elle dans une scène, mais en fait c'était bien sûr elle "la best looking" avec ses cheveux longs (une sorte de rapunzel moderne?), sa robe simple, mais chic et ses talons hauts. Et surtout avec son sourire! Mais quel beau sourire!

Difficile parmi toutes ses compositions qu'on pourrait qualifier de chef d'oeuvres de choisir le meilleur morceau de la soirée.
J'ai eu une petite préference pour Peach, Plum, Pear qui finit la partie officielle du concert. Le premier rappel n'était pas forcément à mon goût, mais le deuxieme Stardust and Diamond m'a complétement épaté! De tout près je voyais ses petites mains traverser cet instrument imposant et chanter avec tout son coeur. Avec des frissons dans le dos je quittais la salle et je crois je ne suis pas le seul qui trouve que c'était très probablement le meilleur concert de l'année. Comment égaler cette prestation incroyable?


Aus unserem Archiv:

Joanna Newsom, Paris, 16.04.07

- j'ai plus de photo de ce concert sublime de Joanna Newsom sur mon flickr, click!
-die besten Fotos dieses Konzertes von Joanna Newsom hat der ebenfalls überwältigte (er verteilt rekorverdächtige vier Herzchen) Fotografenzar Robert Gil. Klick!

Setlist Joanna Newsom, Grande Halle de la Villette, Paris: siehe Zettel, den die charmante Blondine hochhält. Es fehlt darauf aber das letzte Lied Sawdust and Diamonds.



Sander Bekeschus - Keep It Deep Guest Mix

Auch in dieser Woche erscheint der neue Gastmix mit einiger zeitlicher Verzögerung. Für diese Ausgabe stand Sander Bekeschus an den Plattentellern, ein junger, leidenschaftlicher Musikliebhaber und Plattendreher, derzeit lebend, arbeitend und studierend in der Geburtsstadt Caspar David Friedrichs, Greifswald. Here you go, Sander:


1. Dear Sander, would you like to introduce yourself?

My name is Sander Bekeschus, age of 24. After 20 years of a good time in my hometown Berlin I have gone to Greifswald to study humanbiology at the University at the baltic sea. I will be finishing my diploma next summer.


2. When did your initial music spark ignite?

The spark ignited in the end of 2000 when my brother Benjamin and I went the first time clubbing in Berlin. We went to the old 'Tresor’, the 'Casino' or even the ‘Matrix’ - back then a nice underground club, Tobi Izui was playing.
Also - let's face it - the first 'Perlen' mix- CD by Thomas Schumacher was our first underground electronic music we've heard and loved.


3. Who and what was your most important influence? Who and what is it nowadays?

Clubwise it’s most definitely the Tresor club. The basement as well as the house floor upstairs gave me through many years important ideas how music can work with and through people. I would name the ‘Berghain’ (Berlin) and ‘Conny Island’ (Leipzig) as most influencing clubs for me nowadays.

In my personal environment it has always been and still is my brother who pushes things forward. He started producing music early while I was dj’ing. He has given me many clear and analytical perspectives on electronic music.

Artistwise I have been inspired by Allen Alien, the Advent, Christian Morgenstern and Basic Channel during my first electronic years. Today it is Âme, Black Jazz Consortium, and Josh Wink who should be named as a strong but indigenous influence.


4. How would you describe your own style?

I used to play lots of techno, but always have been polygamous on style questions. Nowadays it is deep and dub house besides minimal-acidid techno which I Play. My vinyl stock is wide spread, so are my productions. Nevertheless, conservative as I am it is important for me to underline that I play vinyl only (except cd’s with freshly produced own sound). It is important to keep the vinyl culture alive, although it is truly not the one and only culture and / or medium.


5. Do you produce your own tracks? What are you currently working on?

Since many years my brother and I are creating sounds. Last march our first vinyl on Eintakt Records (#022) has been released. Another dub-tech song is going to be released on vinyl June 3rd this year besides some remixes appearing digitally. Take a look and the soundcloud- accounts of my brother and / or me.

Currently I am working on two remixes for a remix album. I have just finished creating the soundtrack for short movie called “Arbeitstitel:Herbst”. The biggest preparation for this year will be the setting up of a profound live-act. Also here it is very important to us to use outboard- gear and analogue equipment.


6. What are your future plans?

No big one so far. Continuing exploring interesting sounds and once a while getting a chance to play a neat live act.


Und der Mix:

Sander Bekeschus - Keep It Deep Guest Mix by keep-it-deep


Mehr im Web:

Sander Bekeschus @ MySpace
Sander Bekeschus @ Soundcloud

The Nathaniel X Project - The Ressurrxion E.P.

“Voll Neunziger Jahre”, stöhnte vor kurzer Zeit ein befreundeter Musikliebhaber, als ich ihm mit vollem Stolz eine Handvoll aktueller Tracks vorspielte. „Über diesen Sound bin ich schon längst hinweg“, legte er nach, um mir anschliessend zu bescheinigen: „Du ist ein ewiggestriger Nostalgiker, der dieser Musik und einigen Platten eine historische Bedeutung beimisst, die sie doch nur innerhalb deiner Gedankenwelt geniesst.“ Und wenn schon. Ich lasse mich lieber als einen Menschen bezeichnen, der einen gewissen Musikstil, etwas Vergangenes, rückwärtsgewandt verklärt, als dass ich mir irgendwann einmal Folgendes eingestehen muss: ich habe mein Leben in die Kategorien „Sehen“, „Fühlen“, „Wissen“ und „Freie Zeit“ eingeteilt und unter Überschriften wie „Darum haben wir noch kein Kind“, „Haben wir die Liebe verlernt?“ oder „Glaubst Du an die ewige Liebe“ gestellt. Ach ja, das Leben könnte um so vieles einfacher sein, gefielen mir schwedische Schrammelgitarren, wäre ich verträumt unpolitisch und läse ich die Zeitrschrift mit dem tagesleuchtfarbenen, grünen Herzen als Favicon.

Anyway. Fällt heute der Name „The Nathaniel X Project“, ist eine kleine Rückblende durchaus angebracht und angemessen. In den Mittneunzigern veröffentlichte Nate Tinsley eine 12“ unter dem Namen „The Nathaniel X Project“, schlicht und einfach „E.P. betitelt, auf dem in New Jersey beheimateten Label Music Station. Dieses hat massgeblich den (New Jersey / New York) House Sound der 90er Jahre mitgeprägt und –heutzutage Klassiker – in seinem Backkatalog, so auch „Take A Stand For Love“ von Gerideau und eine ganze Menge Material des Projektes Mentalinstrum. Einiges Wax droppte Nate Tinsley auch unter seinem vollen bürgerlichen Namen, James N. Tinsley auf Island Noyze Records und zeichente auch mitverantwortlich für Vil-N-X-Sachen. Wer (damals) stimmgewaltigen, teilweise von Gospel, teilweise von Disco beeinflussten House mit einer Menge Rhodes- und Piano-Keys, Saxophon, harten Kickdrums und steppenden Basslines mochte, war hier goldrichtig – und ist es heute bei „My Love Is Underground“, einer jüngst von Jeremy a.k.a. Underground Paris ins Leben gerufenen Plattform für House alter Schule.

Unter dem Titel „The Ressurrxion E.P.“ tritt Nate Tinsley mit vier Tracks den Kampf gegen den sogenannten „bubblegum crap“ an, verwässerter Sound im Gewand weichgespülter R’n’B-Songs. Mit „Gotta Get Over“, „Jer & Iz“, „Move Ya Body“ und „The Nathaniel X-Tract“ nimmt er sich in aller Ausführlichkeit der Oldschool-Thematik an, präsentiert konstant kickende Bassdrum- und Snare-Beats, kurze Orgel- und Saxophonsequenzen, aus den Kelleruntiefen von Jersey City hervordringende Basslines, stakkatierte Klavierakkorde sowie repetitive Stimmfragment-Themata. Doch vor dieser Platte sei gewarnt: sie ist nach meinem Dafürhalten definitiv nur für aufrichtige Liebhaber alter Blaze-, Urban Soul-, Mood II Swing-, Mental Instrum- oder Kerri Chandler-Platten. Voll Neunziger. Ja. Und?!


English (short) version: House music will never die. This is, what Glenn Underground and Cei-Bei already knew in the mid-nineties, and New Jersey-based Nate Tinsley is going to keep pushing it on with is latest 12", "The Ressurrxion E.P.". House music with that certain classic feel we love since Blaze, Urban Soul, Mood II Swing and Kerri Chandler served us with.


Mehr im Web:

Nate Tinsley @ MySpace
My Love Is Underground @ Facebook
Underground House – Youtube Channel
Underground Paris @ Soundcloud

Jitterbug - Beaten Trax EP

Nur einen Satz benötigt Clone Records, um den Inhalt der neuen EP von Jitterbug auf Uzuri kurz anzureissen: “Raw house tracks from Jitterbug.” Es ist (erst) die zweite Veröffentlichung des DJs und Produzenten aus London, der unter anderem auch Mitglied des Bloggerkollektivs Infinite State Machine ist, ansonsten aber sich und seine Person bisher gekonnt aus einer gewissen Medienöffentlichkeit herausgehalten hat.

Wird in diesen Tagen vermehrt mit dem Begriff „raw“, zu Deutsch also rau, roh, unbearbeitet, ungeschliffen, umgegangen, um ein Release an den Mann zu bringen, passe ich noch vielmehr auf, ob die mir als Rohkost vorgesetzten Nummern auch wirklich so frisch und ihre Inhaltsstoffe wirklich so wertvoll sind, wie es der Verpackungsaufdruck beziehungsweise das Label vermitteln, mir Nahe legen möchte. Denn manch eine Produktion kommt nur welk, in sich zusammengefallen daher und taugt höchstens noch dazu, um in einem grossen Eintopf mitverkocht zu werden.

Nicht so die vier „Beaten Tracks“ auf der elften 12“ von Lerato Khatis Uzuri-Imprint, das nach meinem Dafürhalten auch anspruchsvolle Frischkostliebhaber zu begeistern vermag. Die vier Tracks der EP sind dieses Mal allesamt selbstgeschmiedet von Herrn Jitterbug – auf seiner Raw Winter EP war ja ein Remix von DJ Qu mit dabei. „Catacombs“ auf A1 ist, wie der Titel es Nahe legt, angelegt wie ein katakombenartiger Gang, dessen schwarzes Gemäuer das Licht zu schlucken scheint. Schiebende Kickdrum-Pattern bilden einen geradlinigen Frequenzgang, umhüllt von einem sich angenehm zurückhaltend wabernden Bass. Fast vorsichtig wirken die Synthesizer, Chords wie Flächen, genauso wie die schürfenden, schabenden Effekte, welche dennoch, insbesondere im Breakdown, herausgehoben scheinen – als ob man in einem Höhlengang mit seiner Jacke an der Wand entlang streift. „Dune Buggy“ auf A2 ist demgegenüber metallischer, härter. Diese schwermetallische Härte greift Jitterbug auch für „Thanx Spencer“ auf, wo er einen straff gespielten Basslauf mit sphärisch verhallenden Synth-Effekten und einem dynamischen, zügigen Drumprogramming kombiniert. Meinen Liebling gefunden habe ich in den „Ancient Ruins“ auf B2. Jitterbug hält auf diesem Track das Hauptthema, aus dem er die langsam aufeinander aufbauenden Schichten ableitet, besonders lange verdeckt und führt es erst sehr spät zu seiner vollen Entfaltung zu - sparsames, mit Dub-/Hall-Effekten Sprachsample, klare Snare Clap-Loops, Percussion, Toms, Kickdrum, Bass und eine feine Gitarrenhookline. Disco-infizierter slow motion House. Raw House. Bomb!


English (short) version: Jitterbug's a London based chef cooking with purely raw ingredients to deliver freshly manufactured - in the true sense of the word - tracks with the underground feel that is hard to find nowadays. Love it!


Uzuri011-Jitterbug-Beaten-Trax-EP by uzuri

Mehr im Web:

Jitterbug @ MySpace
Uzuri @ Facebook
Uzuri @ Soundcloud
Uzuri Recordings

Wax - Wax 30003

„I have always Shed with me – I never go anywhere without a Shed record, Shed or Wax or Equalized, one of them.“ Diese klaren und überzeugten Worte gab im April diesen Jahres Tama Sumo in einem Interview auf Little White Earbuds zu Protokoll auf die Frage, ob es Veröffentlichungen von Produzenten oder Erscheinungen auf gewissen Labels gebe, die ihren Plattenkoffer niemals verliessen.

Über diese Aussage musste ich nicht lange nachdenken, denn ich bin der festen Überzeugung, dass jeder, der einmal das unter den verschiedensten Künstlernamen des Berliner Musikers und Produzenten René Pawlowitz veröffentlichte Material auf einer (Club-)Anlage mit druckvollem, bassintensivem Sound gehört oder selbst aufgelegt hat, Tama Sumo bedingungslos beipflichten kann: never leave home without your Wax (or Shed or Equalized)! Denn wer seine Tracks schon einmal erfahren durfte, kann in den folgenden Satz guten Gewissens miteinstimmen: „Wer mit der Feuerseele dieser Musik einmal in Berührung kam, dem schwindet sie nicht wieder aus der Erinnerung.“ (frei nach Dr. Löning, Brief an Karl Emil Franzos, Über Georg Büchner).

Diese, die Feuerseele, heiss und lodernd, mag manch ein Rezensent in der unmittelbaren Gegenüberstellung zu den beiden vorangegangenen Platten des Berliners, Wax 10001 und Wax 20002 vermissen. Und vielleicht haben diese auch Recht, fügt René Pawlowitz auf der Wax 30003 nicht ganz so ungestüm und wild pumpende Bässe, kräftige Kickdrums und schwere Dub Chords aneinander, wie man es zuvor gewohnt war. In der Gegenüberstellung zu den beiden anderen Nummern dieser Veröffentlichungsreihe sind die beiden Tracks etwas geometrischer, formstrenger. Und dennoch: die B-Seite zieht einen von den ersten Takten an mit ihrem den Track antreibenden Basslauf in ein Meer aus Bass und Chords, auf deren Wellen sich der Einsatz der Becken als Champagnergischt entpuppt. Riesen Sache, die am vergangenen Montag der PA des Waldsee ihre Grenzen aufzeigte, als Agent Schwiech sie zum Einsatz brachte. Auf der A-Seite besticht René Pawlowitz als Klangkonditor mit einem langsamen Aufbau. Schicht um Schicht trägt er auf seiner Kostbarkeit auf und zögert die Geschmacks- hier: Klangexplosion besonders weit hinaus. Grande!


English (short) version: Berlin based musician and producer Shed is truly the master of raw and powerful tones that never disappoint. The third edition of his highly acclaimed Wax-releases is a delicate balancing act between gritty raw and stripped down sounds, and I'm sure that we gonna face even more powerful wax-quakes in the future.


Mehr im Web:

Shed @ MySpace
Shed / Soloaction
Shed @ Waxtreatment Podcast - #003

Mixed up monday (19)

Eine ganze Woche habe ich diesen Blog schmählich vernachlässigt. Fast schon unentschuldbar, dieses Nichtstun, zumindest, was die schreibenden Aktivitäten im Internet betrifft. Daher, bevor der wonnelose Monat Mai sich seinem Ende entgegen neigt, präsentiert sich der „Mixed up Monday“-Beitrag in nie dagewesener Ausführlichkeit und vereint wie bisher House, Techno und Disco.

Nach einem sehr kurzen sonnigen Zwischenspiel über Pfingsten liess die Sonne in den vergangenen Tagen auf sich warten. Deswegen beginne ich mit den musikalischen Lichtquellen und Aufhellern. Lies: Disco.


Das erste Mixtape eingespielt hat Martin Welzer alias DJ Friction – müssig, diesen Mann an dieser Stelle vorzustellen. Es trägt den Titel „Roller Boogie Mix“, diente als Vorschau für seine Roller Disco-Veranstaltung in Stuttgarts Club Rocker 33 am vergangenen Donnerstag, den 27. Mai 2010, und spannt einen wunderschönen Bogen von, unter anderem, Slave, De La Soul, Prince, Chic und Herbie Hancock bis hin zu Earth, Wind & Fire. Originale und Edits, manche davon auch von DJ Friction selbst angefertigt. Ein paar Bilder von der Veranstaltung gibt es auf dem Stuttgarter Blog kessel.tv.

Roller Boogie Mix by DJ Friction


An den Decks für das zweite Mixtape stand der Züricher Alex Storrer alias Lexx. Auf seine unbestritten genialen Mixe habe ich meines Wissens seit Beginn der Mixed up Monday-Reihe regelmässig hingewiesen, doch nicht nur deswegen gehört der „We love…Folk Ibiza Mix“ in meine Sammlung mit hinein. Es ist wie schon so oft zuvor die Auswahl an Disco, Klassiker und aus den tiefsten Winkeln eines Plattenladens ausgegrabenen raren Platten, Electronica-Nummern sowie aktuellen Veröffentlichungen, die seine Mixe durchaus als „a must listen“ qualifizieren. Also aufgeht’s, und anhören: Lexx @ We Love - Folk Ibiza Mix. Den Mix gibt’s auch über die DOSCI-Seite: Lexx @ We Love – Folk Ibiza Mix..


Auch der dritte Mix ist schon ein wenig älter. Zu finden ist dieser in der Podcast-Section des niederländischen Webzines djbroadcast.nl. Für diesen verantwortlich zeichnet Ray Mang, den man am vergangenen Samstag im Amsterdamer Veranstaltungsort „Canvas Op de 7“ hören konnte. Remixe von Larry Levan, Todd Terje und Herrn Mang persönlich. Here you go: Ray Mang @ djbroadcast.nl – Episode 105.

Hinüber geht’s zu Testpressing. Dort finden sich nämlich zwei Mixe, zum einen von Michael Smith alias Balearic Mike, Balearic Mike @ Testpressing – Let The Happiness In, zum anderen von Phil South, Phil South @ Testpressing – Lake Como 2010. Quality!


Allmählich gehen mir die süsslichen Noten im Abgang der Disco-Mixe auf die Nerven, doch, bevor das ganze zu House herunter gekocht wird, noch folgende Hinweise: auf Lovefingers gibt’s eine ganze Menge „truly infectious disco drenched stuff“, so beispielsweise den Mix des Angeleno Thriftcoteque oder Basso von The Growing Bin. Check’em out!

Und noch zum Schluss: Nicolas und Konrad, die kosmischen Zwillinge aus Basel, unter Pharao Black Magic firmierend, haben für Is It Balearic / Coyote Howl ein Mixtape eingespielt, das die von DJ Neevo begonnene Reihe „Love Tempo“ fortführt. Recommended! Pharao Black Magic @ Coyote Howl – Love Tempo Mix Part 2.


Jetzt aber back to the raw. House, beziehungsweise Techno, wie ich ihn mag, hat vor langer, langer Zeit der Ire Leonid (hier auch schon als Guest Mixer am Start), für Patrice Scotts Radio Show auf motion.fm in einem rund sechzig Minuten dauernden Mix arrangiert. 3 Chairs, Lerosa, Baby Ford, Kassem Mosse. Was will man mehr?!

Leonid Mix by Leonid909


Gut möglich, dass ich auf den folgenden Mix bereits in der vorangegangenen Ausgabe hingewiesen habe. Doppelt genäht hält jedoch bekanntermassen besser, und deswegen schadet es nicht, wenn er noch einmal hier verlinkt wird. Gabriel „Cole“ Medina, der unlängst mit seiner 12“ Red Hot auf Internasjonal eine wahre Bombe abgeliefert hat, machte sich an die Plattenteller um einmal einen Ausschnitt seiner House-Selection vorzuführen. Top.

Disk Union Mix 2 "Welcome To The Afterparty" by cole medina


Genauso empfehlenswert ist der Gast Mix des Glasgower Subclub-Residents Harri für das australische Veranstalterkollektiv CO-OP im Hinblick auf dessen Gastauftritt anlässlich des ersten Geburtstages dieser Veranstaltungsreihe. Puh. Komplizierter Satz. Deswegen auch umgehend der Link zum Mix:

Harri's CO-OP First Birthday Warm-Up Mix by CO_OP_CLUB


Berghain / Panoramabar-Resident Achim Brandenburg alias Prosumer muss ich an diesem Ort nicht mehr vorstellen. Deswegen sei auch ohne viel Aufhebens auf sein Set hingewiesen, das er für Tim Sweeneys Radiosendung Beats In Space eingespielt hat. Prosumer @ Beats In Space – 25. Mai 2010,


Jüngster Zugang bei Lerato Khatis Label und Booking-Agentur Uzuri ist die New Yorkerin Jenifa Mayanja. Zur Feier ihres Einstandes hat sie einen Mix abgeliefert, der mich insgesamt sehr beeindruckt hat. Recommended!

Jenifa Mayanja - Bu Mako Recordings Mix by uzuri


Noch drei Mixe, und dann ist Feierabend. Der in San Francisco beheimatete Circus Company-Act Marc Barrite, besser bekannt als Dave Aju, hat für das Kunst-, Musik und Lifestyle-Internetmagazin Plasmodium einen Podcast eingespielt. In diesen hat er eine Unmenge sonnigen Soul einfliessen lassen, wie ein Blick auf die Tracklist verrät. Jose James, Theo Parrish, Missing Linkx, Trus’me und Pepe Bradock, gewürzt mit Erykah Badu, Kindred Spirits und Kyle Hall. So sollte jedes Mixgericht aus der Westküstenküche sein. Soul, ohne Cheese. Dave Aju @ Plasmodium – Podcast # 35.


Darmstadt in the house mit – nach langer Zeit wieder einmal – einem Mix des leidenschaftlichen Musikliebhabers, Plattensammlers und –drehers Frank Willmann, der auf seinem Blog “Collected Mixes Of Frank” vor zwei Tagen einen wunderschönen Mix abgeliefert hat. Raw and soulful. I like! Frank Willmann – May Mix 2010.


Das Beste zuletzt? Diesmal eindeutig Ja. Mit einer kongenialen Leistung glänzt – wie nicht anders von ihm erwartet und gewohnt – Finn Johannsen auf mnml.ssgs. Zwei Mixe, die keinen Wunsch offen lassen. Und falls doch, ist man entweder unverschämt verzogen oder versteht nichts von elektronischer (Club-)Musik. Musste mal gesagt werden. Finn Johannsen for president! Finn Johannsen – SSGS Special.


Resident Advisor, Little White Earbuds, Infinite State Machine, Monday Edition, Druffmix und wie die anderen Blogs und Webzines alle heissen, dürft ihr gerne selbst durchkämmen. Aber vermutlich habt ihr die schon längst abonniert. Wiederum gilt: über Hinweise auf andere, feine Mixe bin ich sehr dankbar. Bitte in die Kommentare damit. Und noch etwas: keine persönlichen Nachrichten und E-Mails mit Anfragen, „wie man es schafft“, in der Mised Up Monday-Reihe verlinkt zu werden. Dies ist eine ganz persönliche Auswahl von Mixen, die den Verfasser die letzten Tage und Wochen begleitet haben und auch noch begleiten werden. Und hierfür kann man sich nun wirklich nicht bewerben.

"SAW" - Garage Horror...




Dum Dum Girls, Barcelona, 28.05.10


Konzert: Dum Dum Girls
Ort: Primavera Sound Festival, Barcelona
Datum: 28.05.2010
Zuschauer: sehr viele vor der zweitgrößten Bühne
Dauer: knackige 34 Minuten


Eine gewagte Ansetzung auf dem Papier: die noch wenig bekannten Dum Dum Girls aus Los Angeles spielten um 0.15 Uhr zwischen den Headlinern Charlatans und Pet Shop Boys und bekamen damit von den Veranstaltern einen äußerst prominenten Platz im Lineup. Ob das so gerechtfertigt wäre, hatte ich mich vorher mehrfach gefragt. Nach gut einer halben Stunde kam ich nicht zu eindeutigen Ergebnissen; wir haben zu viele Hypes, berechtigt oder nicht, kommen und gehen gesehen. Schwer also einzuschätzen, ob in einem Jahr noch jemand von Dee Dee und ihren drei Kolleginnen sprechen wird. Geht man nach dem Applaus der Zuschauer, ist Skepsis nacheliegend, der Beifall war eher höflich-zurückhaltend.

Geht man allerdings nach mir (hmmm...), waren die Amerikanerinnen einer der Top-Acts des Festivals! Natürlich hat man solche Musik (und Attitüde) schon gesehen, aber das macht sie nicht schlechter. "Langweiliger als die Vivian Girls" habe ich irgendwo gelesen. Der Vergleich zu denen - oder auch zu den Long Blondes zum Beispiel - liegt nahe. Aber mir reichte das phänomenale Play with fire als Auftaktsong, um die Dum Dum Girls zu aktuellen Lieblingen zu machen (die Liveversion ist übrigens um Klassen besser als die CD Aufnahme).

Wie der Rest war, kommt sofort!

Setlist Dum Dum Girls, Primavera Festival, Barcelona:

01: Play with fire
02: Hey sis
03: Catholicked
04: I will be
05: Don't talk to me
06: Oh mein M
07: Yours alone
08: Bhang bhang, I'm a burnout
09: Jail la la
10: Everybody's out
11: Rest of our lives

Links:

- Dum Dum Girls, Paris, 20.05.10


Dum Dum Girls, Barcelona, 28.05.10


Konzert: Dum Dum Girls
Ort: Primavera Sound Festival, Barcelona
Datum: 28.05.2010
Zuschauer: sehr viele vor der zweitgrößten Bühne
Dauer: knackige 34 Minuten


Eine gewagte Ansetzung auf dem Papier: die noch wenig bekannten Dum Dum Girls aus Los Angeles spielten um 0.15 Uhr zwischen den Headlinern Charlatans und Pet Shop Boys und bekamen damit von den Veranstaltern einen äußerst prominenten Platz im Lineup. Ob das so gerechtfertigt wäre, hatte ich mich vorher mehrfach gefragt. Nach gut einer halben Stunde kam ich nicht zu eindeutigen Ergebnissen; wir haben zu viele Hypes, berechtigt oder nicht, kommen und gehen gesehen. Schwer also einzuschätzen, ob in einem Jahr noch jemand von Dee Dee und ihren drei Kolleginnen sprechen wird. Geht man nach dem Applaus der Zuschauer, ist Skepsis nacheliegend, der Beifall war eher höflich-zurückhaltend.

Geht man allerdings nach mir (hmmm...), waren die Amerikanerinnen einer der Top-Acts des Festivals! Natürlich hat man solche Musik (und Attitüde) schon gesehen, aber das macht sie nicht schlechter. "Langweiliger als die Vivian Girls" habe ich irgendwo gelesen. Der Vergleich zu denen - oder auch zu den Long Blondes zum Beispiel - liegt nahe. Aber mir reichte das phänomenale Play with fire als Auftaktsong, um die Dum Dum Girls zu aktuellen Lieblingen zu machen (die Liveversion ist übrigens um Klassen besser als die CD Aufnahme).

Wie der Rest war, kommt sofort!

Setlist Dum Dum Girls, Primavera Festival, Barcelona:

01: Play with fire
02: Hey sis
03: Catholicked
04: I will be
05: Don't talk to me
06: Oh mein M
07: Yours alone
08: Bhang bhang, I'm a burnout
09: Jail la la
10: Everybody's out
11: Rest of our lives

Links:

- Dum Dum Girls, Paris, 20.05.10


Ein großer Abend in großen Bildern...

Alle Fotos aus Groß-Gerau: Hethi