Konzert: Saint Etienne
Ort: Butlins Minehead, Bowlie 2 (präsentiert von ATP und Belle & Sebastian)
Datum: 10.12.2010
Dauer: 45 min
Wie schmal der Grat zwischen toll und fies doch oft ist, mußte ich am ersten Bowlie-Tag leidvoll erfahren. Als Saint Etienne gemeinsam mit Camera Obscura spät noch bestätigt wurden, war mein Traumlineup so gut wie beisammen. Saint Etienne, wie toll! Ein wenig hatte ich damit spekuliert, daß die Indiedance-Band Teil des Belle and Sebastian Wochenendes sein würde, als ich im September irgendein britisches Indie-Revolverblatt durchgesehen hatte, war da nämlich auf einer Seite eine Bowlie Anzeige und auf der nächsten ein Hinweis auf eine kurze England-Tour von Saint Etienne unmittelbar im Anschluß.
Im vergangenen Jahr hatte ich Saint Etienne in Berlin gesehen und war sehr angetan. Die Engländer waren so, wie ich sie mir gewünscht hatte, sie schafften es, ihre Musik auch live hervorragend umzusetzen. Dazu kam mit Sarah Cracknell eine grazile, sehr elegante Erscheinung am Mikro, an der mich noch nicht einmal die alberne Federboa gestört hatte.
Diesmal war genau dieses elegante Wesen das Problem, sie war nämlich erst einmal gar nicht da. "Wir können noch nicht anfangen, weil die wichtigste Person noch fehlt. Sarah ist aus Oxford mit dem Auto unterwegs und stand im Stau, sie ist allerdings jeden Moment da," teilte ein Helfer mit, worauf aus dem Publikum ein herrlicher Kommentar von einer dunklen Männerstimme kam: "I know the words!" Der Saal lachte - noch.
Irgendwann kam Sarah, sie trug Boa und ein Glitzerkleid, allerdings endete der Glamour damit auch bereits. Die Sängerin wirkte von Beginn an fahrig, das Besondere des Berliner Konzerts fehlte vollkommen - und weil es so deutlich wurde, wie schwach die Performance war, schadete das der Musik selbst auch kräftig, ohne den Hingucker Sarah Cracknell und ihre Lässigkeit wurden die Lieder ziemlich brutal bloßgestellt. Gratwanderung zwischen coolem Indiedance und Eurodisco - und beim Bowlie schlug das Pendel in die falsche Richtung.
Leider wurde es bei Only love can break your heart besonders fies, Sarah vergaß nämlich den Text. "No idea, no idea", stammelte sie nur noch; es war schrecklich! "Not my day!" Natürlich kann das passieren, auch die Ankündigung, wegen des Staus (hatten andere Bands glücklicherweise nicht!) kürzer zu spielen, hätte sicher niemanden geärgert, wenn nicht Sarahs miese Performance gewesen wäre. So aber, nach Rückkopplungen, die mir den Rest gaben, war mir das Konzert schnell egal und ich - zwei Lieder später - glücklich, daß Saint Etienne nur 45 Minuten spielen würden.
"I know the words"... Vielleicht hätte man wirklich den Mann aus dem Publikum nehmen sollen, ach Unsinn, ganz sicher hätte man das machen sollen, es hätte den Unterhaltungswert massiv gesteigert.
Setlist Saint Etienne, Bowlie 2, Butlins Minehead:
01: Who do you think you are
02: Spring
03: Girl VII
04: This is tomorrow
05: Nothing can stop us
06: You're in a bad way
07: Milk bottle symphony
08: Only love can break your heart
09: Like a motorway
10: Making out to DJ
11: She's on the phone
Ort: Butlins Minehead, Bowlie 2 (präsentiert von ATP und Belle & Sebastian)
Datum: 10.12.2010
Dauer: 45 min
Wie schmal der Grat zwischen toll und fies doch oft ist, mußte ich am ersten Bowlie-Tag leidvoll erfahren. Als Saint Etienne gemeinsam mit Camera Obscura spät noch bestätigt wurden, war mein Traumlineup so gut wie beisammen. Saint Etienne, wie toll! Ein wenig hatte ich damit spekuliert, daß die Indiedance-Band Teil des Belle and Sebastian Wochenendes sein würde, als ich im September irgendein britisches Indie-Revolverblatt durchgesehen hatte, war da nämlich auf einer Seite eine Bowlie Anzeige und auf der nächsten ein Hinweis auf eine kurze England-Tour von Saint Etienne unmittelbar im Anschluß.
Im vergangenen Jahr hatte ich Saint Etienne in Berlin gesehen und war sehr angetan. Die Engländer waren so, wie ich sie mir gewünscht hatte, sie schafften es, ihre Musik auch live hervorragend umzusetzen. Dazu kam mit Sarah Cracknell eine grazile, sehr elegante Erscheinung am Mikro, an der mich noch nicht einmal die alberne Federboa gestört hatte.
Diesmal war genau dieses elegante Wesen das Problem, sie war nämlich erst einmal gar nicht da. "Wir können noch nicht anfangen, weil die wichtigste Person noch fehlt. Sarah ist aus Oxford mit dem Auto unterwegs und stand im Stau, sie ist allerdings jeden Moment da," teilte ein Helfer mit, worauf aus dem Publikum ein herrlicher Kommentar von einer dunklen Männerstimme kam: "I know the words!" Der Saal lachte - noch.
Irgendwann kam Sarah, sie trug Boa und ein Glitzerkleid, allerdings endete der Glamour damit auch bereits. Die Sängerin wirkte von Beginn an fahrig, das Besondere des Berliner Konzerts fehlte vollkommen - und weil es so deutlich wurde, wie schwach die Performance war, schadete das der Musik selbst auch kräftig, ohne den Hingucker Sarah Cracknell und ihre Lässigkeit wurden die Lieder ziemlich brutal bloßgestellt. Gratwanderung zwischen coolem Indiedance und Eurodisco - und beim Bowlie schlug das Pendel in die falsche Richtung.
Leider wurde es bei Only love can break your heart besonders fies, Sarah vergaß nämlich den Text. "No idea, no idea", stammelte sie nur noch; es war schrecklich! "Not my day!" Natürlich kann das passieren, auch die Ankündigung, wegen des Staus (hatten andere Bands glücklicherweise nicht!) kürzer zu spielen, hätte sicher niemanden geärgert, wenn nicht Sarahs miese Performance gewesen wäre. So aber, nach Rückkopplungen, die mir den Rest gaben, war mir das Konzert schnell egal und ich - zwei Lieder später - glücklich, daß Saint Etienne nur 45 Minuten spielen würden.
"I know the words"... Vielleicht hätte man wirklich den Mann aus dem Publikum nehmen sollen, ach Unsinn, ganz sicher hätte man das machen sollen, es hätte den Unterhaltungswert massiv gesteigert.
Setlist Saint Etienne, Bowlie 2, Butlins Minehead:
01: Who do you think you are
02: Spring
03: Girl VII
04: This is tomorrow
05: Nothing can stop us
06: You're in a bad way
07: Milk bottle symphony
08: Only love can break your heart
09: Like a motorway
10: Making out to DJ
11: She's on the phone
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